10 CSRD-Tipps für
ESG-Verantwortliche
„CSRD – was müssen wir da genau machen?” Viele Unternehmen stehen vor dieser Frage. Der Umfang der Berichtspflicht und der dazugehörigen ESRS-Standards ist sehr herausfordernd. Verlieren Sie nicht gleich die Nerven – mit diesen 10 CSRD-Tipps fällt Ihnen der Start leichter.
Der erste Blick auf die Anforderungen der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) und der European Sustainability Reporting Standards (ESRS) kann den Puls von Nachhaltigkeitsverantwortlichen schonmal erhöhen. Die CSRD ist zwar herausfordernd, aber das ist noch lange kein Grund zur Panik! Hier sind 10 CSRD-Tipps für Sie, wenn Sie sich erstmals mit der europäischen Berichtspflicht auseinandersetzen.
CSRD-Tipp 1: Betroffenheit von ESG-Regularien klären
Verschaffen Sie sich einen Überblick über die CSRD und darüber, ob Ihr Unternehmen betroffen ist und wann Sie erstmals berichten müssen. Klären Sie ab, ob Sie von weiteren ESG-Regularien betroffen sind oder sein werden. Denn ggf. können oder müssen diese Regularien im CSRD-Bericht mit abgedeckt oder berücksichtigt werden. Wichtig sind in diesem Zusammenhang unter anderem die EU-Taxonomie, das deutsche Lieferkettengesetz LkSG und die europäische Lieferkettenrichtlinie CSDDD. Einen Überblick über die CSRD gibt es im Factsheet CSRD.
CSRD-Tipp 2: Den Berichtsstandard ESRS genauer anschauen
Um den Umfang und die Anforderungen der CSRD an Ihren Nachhaltigkeitsbericht zu verstehen, ist es wichtig, dass Sie zumindest einen groben Überblick über das Framework, die ESRS, haben. Keine Sorge, Sie müssen dazu nicht alle über 1000 Datenpunkte lesen und verstehen: Am besten schauen Sie sich hier den Aufbau des ESRS-Berichts an. Und falls Sie doch genauer reinschauen wollen, können Sie sich auf der Website der EFRAG alle ESRS-Standards in der Originalversion herunterladen.
CSRD-Tipp 3: Die Theorie mit der Praxis verknüpfen
Es gibt einige Unternehmen, die in diesem Jahr einen CSRD-Bericht veröffentlicht haben. Sie können davon lernen und bekommen ein Gefühl dafür, wie Ihr Bericht aussehen könnte. Allerdings ist jedes Unternehmen so individuell, dass Sie sich nicht genau an einem dieser Berichte entlanghangeln können. Jeder Bericht hat unterschiedliche Dinge gut gemacht.
Aber ein Spoiler vorweg: Der CSRD-Bericht wird vermutlich näher am Finanzbericht sein als die meisten bisherigen Reportings nach GRI oder DNK. Aktuell wird viel diskutiert, welche Richtung der Nachhaltigkeitsbericht einschlagen wird. Hier finden Sie eine Studie der EFRAG über einige erste Berichte.
CSRD-Tipp 4: Methodik der doppelten Wesentlichkeit verstehen
Die Basis des CSRD-Berichts ist die Analyse der doppelten Wesentlichkeit. Die Wesentlichkeitsanalyse gibt es schon länger, aber das Prinzip der doppelten Wesentlichkeit, um berichtsrelevante Nachhaltigkeitsthemen zu identifizieren, ist erst mit der CSRD verpflichtend geworden. Die ESRS schreiben hierfür einen konkreten Prozess vor, der dokumentiert werden muss. Hier gilt es, kritisch zu hinterfragen: Wie steht es um unser Wissen und unsere Kapazitäten für die Wesentlichkeitsanalyse? Schaffen wir das intern oder brauchen wir externe Hilfe?
Unsere Erfahrung zeigt: Das Hinzuziehen von externen Berater:innen ist auf jeden Fall hilfreich – allein schon, um bei der Bewertung und Auswahl der Themen auf ihre Erfahrung zurückgreifen zu können. Egal, wie Sie sich entscheiden: Den Prozess für die Analyse haben wir Ihnen hier skizziert. Einen guten Überblick über die Methode erhalten sie auch in der Implementation Guideline der EFRAG und in den unterstützenden Dokumenten des DNK.
CSRD-Tipp 5: Ressourcen und Know-how für das Projekt CSRD schaffen
Die CSRD ist eine große Herausforderung und kein einmaliges Projekt. Ein:e Nachhaltigkeitsmanager:in allein reicht oft nicht aus. Schauen Sie sich die To-dos realistisch an: Welche Ressourcen brauchen wir für die Umsetzung? Sind weitere Skills oder Fortbildungen notwendig? Müssen wir jemanden einstellen? Für den Fall, dass es am Know-how scheitert: Bei der VERSO Academy finden Sie bestimmt die richtige Weiterbildung.
CSRD-Tipp 6: Prozess im Detail planen
Es gibt einige Schritte bei der CSRD-Berichterstattung, die entweder viel Zeit, viele Abstimmungen mit internen Stakeholdern oder beides benötigen. Wichtig ist daher, dass der Prozess realistisch und vorausschauend ist. Auch Puffer sollten Sie einkalkulieren und gerne etwas großzügiger planen. Folgende Meilensteine sollten Sie beachten:
- Wann wollen wir den Bericht veröffentlichen?
- Gibt es zeitliche Einschränkungen, die wir beachten müssen (Urlaube, andere Projekte?)
- Wann schreiben wir den Bericht?
- Wer muss wann in den Prozess eingebunden werden?
- Wann sammeln wir die Daten?
- Wann machen wir die Analyse der doppelten Wesentlichkeit?
- Wann müssen wir starten?
CSRD-Tipp 7: Ansprechpartner festlegen
Die Berichterstattung ist Teamarbeit: Bei der Umsetzung der CSRD sind neben den Nachhaltigkeitsmanager:innen die unterschiedlichsten Bereiche eines Unternehmens gefragt. Legen Sie frühzeitig Ihre Ansprechpartner aus den Teams fest, holen Sie sie mit an Bord und klären Sie die Verantwortlichkeiten. Welche Teams warum und wie mit der CSRD beschäftigt sind, haben wir in einer Grafik zusammengefasst.
CSRD-Tipp 8: Prozess für die Datensammlung erarbeiten
Sie werden viele, viele Daten für Ihren CSRD-konformen Nachhaltigkeitsbericht brauchen. Da stellt sich schnell die Frage: Wie sammeln wir die Daten? Etablieren Sie dafür einen möglichst nahtlosen Prozess. Und dann: Wo sammeln wir die Daten? Ja, das kann eine Excel-Liste sein, die wird aber erfahrungsgemäß schnell unübersichtlich. Unsere Empfehlung: Nutzen Sie dafür eine Nachhaltigkeitssoftware.
CSRD-Tipp 9: Nachhaltigkeit strategisch betrachten
Die CSRD fragt aktiv nach einer Nachhaltigkeitsstrategie – Sie benötigen ein Konzept für jeden einzelnen wesentlichen Nachhaltigkeitsaspekt. Darüber hinaus müssen Sie zeigen, wie Nachhaltigkeit in der Unternehmensstrategie verankert wird. Hier sind Tipps zur Erarbeitung einer Nachhaltigkeitsstrategie.
CSRD-Tipp 10: Lieferkette nicht vergessen
Sie können hier zwar die Übergangsfrist ziehen, früher oder später benötigen Sie aber die Daten aus der Lieferkette. Und die Erfahrung zeigt: Lieferkettentransparenz erreichen Sie nicht von heute auf morgen – das ist ein längerer Prozess. Daher: Jetzt schon Fragebögen ausschicken, Assessments durchführen und einen Überblick über die Lieferkette erhalten – am besten direkt über ein zentrales Tool wie den VERSO Supply Chain Hub.
Unsere Bonus-Tipps:
Zuletzt haben wir noch zwei Bonus-Tipps für Sie: Wie sollte der Prozess beim Erstellen des Nachhaltigkeitsberichts optimal ablaufen? Der Guide mit 7 Schritten zum Nachhaltigkeitsbericht hilft Ihnen.
Und wenn Sie tiefer in die CSRD-Berichterstattung eintauchen wollen, haben wir einen umfassenden Leitfaden für Sie: CSRD-Praxisleitfaden.
* Bei diesen Informationen handelt es sich um redaktionell zusammengefassten Content, der nicht als Rechtsberatung zu verstehen ist. VERSO übernimmt keine Haftung.
Das könnte Sie auch interessieren:
Abonnieren Sie unseren Newsletter!
Tragen Sie sich ein und erhalten Sie regelmäßig Neuigkeiten zu:
- Aktuellen ESG-Themen und Gesetzesänderungen
- Best Practices aus den Bereichen ESG und nachhaltige Lieferketten
- News zu VERSO
- Sustainability Events uvm.