Nachhaltigkeitsmanager:innen sind gefragt – so sieht der Beruf aus
20.10.2022

Nachhaltigkeitsmanager:innen: Das machen und verdienen sie

Immer mehr Unternehmen stellen sich ihrer gesellschaftlichen Verantwortung. Neben dem reinen Profit sind ökologische und soziale Aspekte in den Vordergrund gerückt. Die Aufgabe der Nachhaltigkeitsmanager:innen ist es, diese Werte auch in der Praxis umzusetzen.

CSR-Manager:innen (Corporate Social Responsibility) oder ESG-Manager:innen, um den Begriff für “Environment, Social, Governance” zu nutzen, engagieren sich leidenschaftlich für das Thema Nachhaltigkeit und haben sich höheren Zielen verschrieben: eine gerechtere Welt, Umwelt- und Klimaschutz. Sie leben Nachhaltigkeit vor und motivieren ihre Kolleg:innen für ökologische und soziale Themen.

Gleichzeitig sind Nachhaltigkeitsmanager:innen Business-Strategen und verstehen sich als Querschnittstelle im Unternehmen, um es durch die Nachhaltige Transformation zu führen.

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Warum sind Sustainability Manager:innen so wichtig?

In über 10 Jahren Erfahrung im Sustainability Management haben wir bei VERSO gelernt: Die Nachhaltige Transformation eines Unternehmens lässt sich nur durch eine wirksame Strategie und klare Verantwortlichkeiten erreichen.

Warum? Nachhaltigkeit betrifft alle Unternehmensbereiche. Deswegen wird jemand benötigt, bei dem alle Fäden zusammenlaufen.

Diese Schnittstellenfunktion übernehmen Nachhaltigkeitsmanager:innen. Sie analysieren sämtliche Geschäftsprozesse, implementieren nachhaltiges Wirtschaften und Aspekte wie Umweltschutz, Arbeitnehmer- und Menschenrechte. Sie tragen dazu bei, dass sich gerade mittelständische Unternehmen dadurch massiv vom Wettbewerb differenzieren.

Was machen ESG-Manager:innen?

Nachhaltigkeitsmanager:innen haben keinen festen Arbeitsalltag. Vielmehr benötigen Sie Platz für Kreativität, um Maßnahmen im sozialen und ökologischen Bereich auszuarbeiten und umzusetzen. Zu den Aufgaben der ESG-Manager:innen zählen:

  • Nachhaltigkeitsstrategie entwickeln
  • Nachhaltigkeits-relevante Daten sammeln
  • Ziele und Maßnahmen festlegen und umsetzen sowie die Zielerreichung anhand von Kennzahlen kontrollieren
  • Erwartungen und Input von internen und externen Stakeholdern einholen
  • Lieferkette überprüfen
  • Nachhaltigkeitsbericht und Kommunikation gestalten
  • Greenwashing verhindern
  • Alle Geschäftsbereiche beim Thema Nachhaltigkeit beraten
  • Nachhaltigkeit vorleben sowie Mitarbeitende schulen und zum Nachahmen motivieren

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Was verdienen Nachhaltigkeitsmanager:innen?

Untersuchungen haben gezeigt, dass in Deutschland das Gehalt von ESG-Manager:innen im Schnitt bei durchschnittlich 4200 Euro. Das Gehalt kann stark variieren – es hängt insbesondere von der Unternehmensgröße, aber auch von Berufserfahrung und dem Bundesland ab. Die Nachhaltige Transformation im Unternehmen zu beschleunigen muss also nicht bedeuten, sich von einem guten Gehalt zu verabschieden – ganz im Gegenteil.

Und der Trend wird sich noch verstärken, denn: Die Nachfrage ist enorm hoch, während das Angebot an qualifizierten Nachhaltigkeitsexpert:innen knapp ist.

Wie läuft eine Weiterbildung als Nachhaltigkeitsmanager:in ab?

In der VERSO Academy lernen Sie den gesamten Prozess des Nachhaltigkeitsmanagements kennen. Die Themen der Weiterbildung gehen von Wesentlichkeitsanalyse und Nachhaltigkeitsstrategie über Klimabilanzierung, Umweltmanagement und Lieferkette bis hin zu Berichterstattung und Kommunikation. Unsere ESG-Experten geben Ihnen Praxisbeispiele und im digitalen Workbook können Sie Ihr neues Wissen testen.

Sie wollen selbst Nachhaltigkeitsmanagerin oder Nachhaltigkeitsmanager werden und die Nachhaltige Transformation der Wirtschaft voranbringen? Dann melden Sie sich für den nächsten Kurs an – wir freuen uns auf Sie!

* Bei diesen Informationen handelt es sich um redaktionell zusammengefassten Content, der nicht als Rechtsberatung zu verstehen ist. VERSO übernimmt keine Haftung. 

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Dr. Saskia Juretzek
06.09.2022

Interview mit Dr. Saskia Juretzek: Wie wird man CSR-Manager:in?

Warum dieser Beruf in Zukunft so wichtig wird, wie der Karriereweg aussieht und welche Kompetenzen angehende ESG-Manager:innen mitbringen sollten.

Der Beruf Nachhaltigkeitsmanager:in boomt. Während CSR-Manager:innen früher oft als reine Idealisten abgetan wurden, werden sie heute von Unternehmen händeringend gesucht. Der Klimawandel, das Artensterben, soziale Ungleichheiten, vor allem aber die wachsende Regulatorik haben zu diesem Wandel geführt.

Im Interview sprechen wir mit Dr. Saskia Juretzek über diese Entwicklung. Sie ist seit über zehn Jahren als CSR-Managerin in Großkonzernen aktiv, seit Juni 2022 Head of Sustainability bei der Tengelmann Twenty-One KG und Referentin in unserer VERSO Academy. Zusammen mit Sandra Broschat hat sie das Buch “Nachhaltige Karriere – mit dem richtigen Job die Welt verändern. Anregungen für den Ein- und Umstieg in die Nachhaltigkeit.” herausgebracht. Wir gehen mit Dr. Saskia Juretzek den Fragen nach, wie man CSR-Manager:in wird, welche Kompetenzen man mitbringen sollte und welche Karrierewege möglich sind.

Nachhaltige Karriere

Saskia, der Titel eures Buches lautet: “Nachhaltige Karriere – mit dem richtigen Job die Welt verändern. Anregungen für den Ein- und Umstieg in die Nachhaltigkeit.” Mach uns doch bitte ein bisschen Lust auf den Beruf Nachhaltigkeitsmanager:in!

Aus meiner Sicht ist es ein Job, der Spaß bringt, weil man etwas in der Welt in die richtige Richtung bewegt. Als Nachhaltigkeitsmanager:in trifft man meist auf sehr positiv gestimmte Menschen im Unternehmen, die auch Lust darauf haben, Nachhaltigkeit miteinander voranzutreiben, und wissen, dass es etwas Wichtiges und Richtiges ist. Das sind zum Beispiel Menschen aus anderen Fachabteilungen mit verschiedenen Hintergründen und unterschiedlichen Alters, die privat schon teilweise nachhaltig leben, aber noch gar nicht wissen, wie sie das mit ihrem Job verknüpfen können.

CSR-Manager:in ist ein recht junges Berufsbild. Aus welchem Grundberuf kommen Nachhaltigkeitsmanager:innen?

Sustainability Manager waren bisher vor allem Quereinsteiger:innen wie beispielsweise Betriebswirt:innen, Sozialwissenschaftler:innen, Ingenieur:innen und Kommunikator:innen. Auf der einen Seite sind das Menschen wie ich, die über das Thema Nachhaltigkeit im positiven Sinne stolpern und merken, das ist genau das, was ich machen möchte. Auf der anderen Seite werden Menschen oft aus der Kommunikations- oder Marketingabteilung auf die Stelle gesetzt. Denen wird gesagt, wir müssen da etwas zum Thema CSR machen, könnt ihr das nicht irgendwie mitmachen. Ich finde es allerdings schade, wenn Mitarbeiter:innen für Nachhaltigkeit zuständig sind, die gar keine Lust darauf haben, nach “Schema F” arbeiten und dadurch nicht die volle Wirkung erzielen können.

Heute gibt es aber auch viele gut ausgebildete Personen, die das studiert haben und letztlich nach solchen Rollen im Unternehmen suchen.

CSR-Weiterbildungen in der VERSO Academy

Dr. Saskia Juretzek ist eine der Top-Referent:innen der VERSO Academy, die Sie im Kurs „ESG-Management in der Praxis“ im kompletten ESG-Managementprozess schulen.

Aus welchem Antrieb heraus ergreift man diesen Beruf?

Eine Rolle spielt hier, ein gewisses Mindset zu haben und dass man sich vielleicht privat mit dem Thema Nachhaltigkeit auseinandersetzt. Nachhaltigkeitsmanager:innen haben meist gewisse Werte in der Erziehung oder aus dem Umfeld mitbekommen. Sie halten es für sinnvoll, nicht zu Lasten von anderen Menschen, Tieren und Umwelt zu wirtschaften, sondern auf eine Weise, dass es allen dabei gut geht.

Aber Hand aufs Herz: Was verdient man als Nachhaltigkeitsmanager:in?

Nachhaltigkeitsmanager:innen verdienen ein Gehalt, das vergleichbar ist mit anderen Funktionen in einem Unternehmen. Es fällt mir aber schwer, eine Hausnummer zu nennen. Ein Beispiel: Ein Kollege ist vor ein paar Jahren mit 45.000 Euro und eine Kollegin etwas später mit 60.000 Euro in den Job eingestiegen. Das Gehalt hängt dabei extrem vom Unternehmen, der Unternehmensgröße, Branche und Berufserfahrung ab. Anders ist es bei NGOs (Nicht-Regierungsorganisationen), Sozial- oder Umweltorganisationen, bei denen man in einem niedrigeren  Gehaltsgefüge weniger verdient.

Wie wird man Nachhaltigkeitsmanager:in?

Zum einen ist eine Spezialisierung über ein Studium möglich – zum Beispiel mit einem Master in Sustainability Management, mit einem Vertiefungsschwerpunkt im Studiengang oder einem MBA (Master of Business Administration) in diesem Bereich. Zum anderen ist für Quereinsteiger eine Weiterbildung zu empfehlen. Das Wichtigste ist am Ende die Berufserfahrung, aber ich benötige natürlich auch das theoretische Wissen, damit ich das in den Beruf einbringen kann.

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Welche Kompetenzen sollte man mitbringen?

Was Sustainability Manager als Basis benötigen, ist das Fachwissen. Daneben sind aber soziale, kommunikative und Persönlichkeits-Kompetenzen viel wichtiger. Das Ergebnis meiner Doktorarbeit war, dass man in bestimmten Dingen gut sein sollte, um seinen Job auch gut zu machen. Bei Nachhaltigkeitsmanager:innen sind das Kompetenzen wie Glaubwürdigkeit und Authentizität – dass ich vorlebe, was ich von anderen erwarte. Es geht aber auch um das Thema Beziehungsmanagement – ich muss gut darin sein, Beziehungen intern aufzubauen, das Vertrauen von anderen Menschen zu gewinnen und Interaktionen zu führen. Man benötigt auch Konfliktlösungskompetenz und Kompromissfähigkeit – man muss mit Zielkonflikten umgehen können, wenn man mit seinen sozialen und ökologischen Zielen und Themen auf ein Unternehmen trifft, das ja klassischerweise eher auf Finanzzahlen ausgerichtet ist. Sehr wichtig sind darüber hinaus Beharrlichkeit und Geduld – auch wenn ich eigentlich ein ungeduldiger Mensch bin, muss ich immer überlegen, wann für ein Nachhaltigkeitsthema der richtige Zeitpunkt ist und der Mensch mir gegenüber dafür offen ist.

Nachhaltigkeitsmanagement ist in den vergangenen Jahren essentiell für Unternehmen geworden. Warum sind Unternehmen erst jetzt darauf gekommen, etwas ändern zu wollen?

Die Regulatorik spielt eine große Rolle – vor allem für die Unternehmen, die Nachhaltigkeit davor nicht richtig ernst genommen haben. Viele Unternehmen wollen sich erst damit beschäftigen, wenn die Rahmenbedingungen für alle gelten. Ich persönlich halte das nicht für klug, weil es bei Nachhaltigkeit auch um die Zukunftsfähigkeit eines Unternehmens geht. Es gibt aber auch viele Unternehmen, die sich aus einer Werteüberzeugung oder einer langfristigen Sichtweise heraus schon länger mit dem Thema auseinandersetzen. Häufig hängt das mit der Führungsmannschaft zusammen, die vom Thema Nachhaltigkeit überzeugt ist. Außerdem merkt man aktuell überall auf der Welt, dass der Klimawandel vor der Tür steht, und das bringt auch viele zum Umdenken und Aufwachen.

Inwiefern hat sich damit die Stellung der Nachhaltigkeitsmanager:innen im Unternehmen verändert?

Die Wahrnehmung hat sich in vielerlei Hinsicht geändert. Den Unternehmen ist klar geworden, dass sie Ressourcen benötigen, um ein Nachhaltigkeitsmanagement wirksam umzusetzen. Auch in kleineren Unternehmen kann das keine One-Man- oder One-Woman-Show sein. Das Thema Nachhaltigkeit ist komplex und interdisziplinär, deswegen werden mehrere Expert:innen benötigt. Interessant ist auch, dass der Beruf Nachhaltigkeitsmanager:in auch intern im Unternehmen inzwischen mehr als Karrieremöglichkeit wahrgenommen wird. Und natürlich wird man mehr und mehr ernst genommen im Unternehmen, statt belächelt und in die soziale oder Öko-Ecke gestellt zu werden, wie das vielleicht früher mal der Fall war. Auch inhaltlich haben sich die Rollen verändert, es geht neben sozialem Engagement und dem Umweltmanagement nun stark um die Kerngeschäftstätigkeit des Unternehmens.

Ist das Thema Nachhaltigkeit damit angekommen, wo es hingehört: Im Zentrum eines Unternehmens, in der Unternehmensstrategie?

In der Masse ist es dort noch nicht angekommen. In Unternehmen, die sich seit 10 oder 15 Jahren mit Nachhaltigkeit beschäftigen oder Nachhaltigkeit über ihr Werteverständnis schon immer auf der Agenda haben, fließt es in die Unternehmensstrategie ein. Bei großen, börsennotierten Unternehmen passiert das ebenfalls immer öfter, aber bei ganz, ganz vielen ist das noch nicht der Fall.

Welche Aufgaben haben Nachhaltigkeitsmanager:innen?

Das hängt von der Unternehmensgröße ab. In kleinen Unternehmen ist das oft eine One-Woman- oder One-Man-Show und Nachhaltigkeitsmanager:innen machen einfach alles. In großen Unternehmen herrscht dagegen eine größere Spezialisierung, da gibt es eine oder sogar mehrere Personen, die für ein oder zwei Themen zuständig sind.

Als erste Aufgabe schaue ich mir an, welche Nachhaltigkeitsthemen für mein Unternehmen strategisch relevant sind – bei einem produzierenden Gewerbe ist das vielleicht die Dekarbonisierung. Grundlage dafür sind klassische Analysen wie Stakeholder-Befragungen und Wesentlichkeitsanalysen, anhand derer man sieht, wie die strategische Ausrichtung sein soll. Außerdem kann ich mich mit den Sustainable Development Goals befassen und schauen, wie und zu welchen Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen das Unternehmen beiträgt.

Als nächstes kommt das Reporting, das ein wichtiges, jährlich wiederkehrendes und zeitintensives Thema ist. Mit der Berichterstattung erfasse ich, wie der Status quo ist, welche Kennzahlen ich in Ableitung der Strategie messen und was ich alles in den Nachhaltigkeitsbericht packen will.

Eine weitere Aufgabe ist die interne und externe Kommunikation. Da geht es beispielsweise um die Fragen: Wie nehme ich die Kolleg:innen mit? Wie schaffe ich Multiplikatoren und Change Agents im Unternehmen? Und wie bilde ich Mitarbeiter:innen weiter? Externe Kommunikation geht in Richtung: Wie möchte ich Transparenz schaffen zu dem, was wir da tun? Und wie möchte ich mich dazu aus einer Marketing- und Branding-Sicht positionieren?

Außerdem muss ich mich inhaltlich um die Themen kümmern. Man muss beispielsweise analysieren, welche Auswirkungen das Unternehmen auf die Umwelt hat und wie man sie reduzieren kann, und auf dieser Basis Maßnahmen definieren und umsetzen. Analog läuft das auf der sozialen Seite und betrifft dort beispielsweise Mitarbeiterzufriedenheit, Diversity bis hin zu Menschenrechte in der Lieferkette. Im Bereich Corporate Citizenship kann ich mich um soziale Projekte wie Kooperationen, zum Beispiel mit SOS-Kinderdörfern, kümmern.

In einem börsennotierten Unternehmen geht es auch darum, die Rating-Anfragen zu beantworten und zusätzlich zum Nachhaltigkeitsbericht weitere Informationen und Daten zur Verfügung zu stellen, damit man extern bewertet werden kann.

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Das Thema Nachhaltigkeit ist sehr vielfältig – bei den Karrierewegen sieht es ähnlich aus. Welche Karrierewege kann man als CSR-Manager einschlagen?

Da sollte man zunächst in sich hineinhören und schauen, was einen im Bereich Nachhaltigkeit am meisten interessiert. Sind es eher die sozialen Themen oder will ich dem Klimawandel begegnen? Dann geht es noch um die Organisationsform, in der man arbeiten möchte. Ist es die kleine NGO oder der große Konzern, in dem man eher ein kleines Rädchen ist, das aber große Auswirkungen haben kann? Eine Möglichkeit ist auch die Politik, in der man wahnsinnig viel bewegen kann.

Deswegen würde ich empfehlen, mit Leuten in diesen Positionen zu reden. Im Idealfall kann man seine neue Rolle mit dem verknüpfen, was man davor schon gemacht hat. Zum Beispiel: Ein Controller kann sein Wissen im Bereich Umwelt- oder soziales Controlling einbringen. Auch im Marketing oder der Kommunikation kann man sich gut weiterbilden und es gibt viele Schnittstellen bei Ingenieur:innen.

Wie wird sich das Berufsbild Nachhaltigkeitsmanager:in in den nächsten Jahren weiterentwickeln?

Aktuell ist eine extreme Boomphase, Nachhaltigkeitsmanager:innen werden händeringend gesucht. Ich gehe davon aus, dass das noch eine ganze Weile so weitergehen wird, weil sich mit der Regulatorik, dem sich verstärkenden Klimawandel und der Biodiversitäts-Krise viel bewegt. Meine Hoffnung ist, dass Nachhaltigkeit in der Zukunft so in Unternehmen integriert ist, dass man nicht mehr so viele Nachhaltigkeitsmanager:innen in eigenen Abteilungen benötigt, sondern dass diese Leute direkt in den einzelnen Fachabteilungen sitzen und Maßnahmen umsetzen. Idealerweise hat jeder Lieferketten-Experte, jeder Ingenieur sowie jeder in der Entwicklung und Produktion Ahnung von Nachhaltigkeit und denkt das gleich mit. Ich glaube allerdings, dass wir noch relativ lange selbstständige Nachhaltigkeits-Abteilungen haben werden, weil sie alles strategisch steuern und hier auch meist das Reporting zusammenläuft.

Dr. Saskia Juretzek

ist Head of Sustainability bei der Tengelmann-Gruppe. Seit über zehn Jahren ist sie als CSR-Managerin in Nachhaltigkeitsabteilungen von Großkonzernen aktiv. Sie hat im Bereich Nachhaltigkeit promoviert und bringt sich an diversen Hochschulen und Universitäten in die Lehre ein. Dr. Saskia Juretzek ist darüber hinaus Mitgründerin der Initiative “futurewoman”, die Frauen im  Nachhaltigkeitsbereich vernetzt. Außerdem gibt sie in der VERSO Academy ihr umfangreiches Wissen weiter und spricht als Referentin über die Themen CSR-Strategie und CSR in der Organisation.

Dr. Saskia Juretzek

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Dr. Saskia Juretzek,
12.12.2020

Dr. Saskia Juretzek: Nachhaltigkeit bringt viele Vorteile

Im Interview spricht die CSR-Expertin über ihre Definition von Nachhaltigkeit, ihren Werdegang sowie geschäftliche Vorteile von CSR. Außerdem erklärt Sie, für welche Art von Unternehmen Nachhaltigkeit überhaupt eine Rolle spielen kann.

Warum hast Du dich dafür entschieden, dich dem Thema zu widmen, woher kommt deine Leidenschaft dafür? Und warum findest Du unternehmerische Nachhaltigkeit wichtig?

Saskia Juretzek: Als Kind war ich mit meiner Familie viel im Wald unterwegs, wie auch auf Bauernhöfen, so dass mir Natur und Tiere immer sehr nah waren. Noch heute ist ein Spaziergang in einem naturnahem Wald für mich die totale Erholung. Ich stamme insgesamt aus einem umweltbewussten Haushalt und habe schon früh mitbekommen, wie wichtig Umweltschutz ist. Die Idee, mich mit dem Thema auch beruflich zu beschäftigen, entwickelte sich mit der Zeit und den beruflichen Möglichkeiten. Während meiner Zeit bei Accenture wurde ich Teil der neugegründeten Arbeitsgruppe für Nachhaltigkeit. Das Thema hat mich sofort angezogen, ohne genau zu wissen, was da dahinter steckt.

Um mein Wissen in diesem Bereich zu erweitern und mich beruflich darauf zu fokussieren, entschied ich mich, an der Leuphana Universität Lüneburg zu promovieren. Gleichzeitig startete ich in der Corporate Responsibility Abteilung der Telefonica Deutschland mit Fokus auf die Nachhaltigkeitsstrategie, das Reporting und die Kommunikation. Im Anschluss an die  Doktorarbeit ging ich zur Allianz SE, der Zentrale der Allianz Gruppe und beschäftige mich dort mit Strategieentwicklung, den SDGs und Berichterstattung. Für mich persönlich haben gerade große internationale Unternehmen durch ihre Reichweite die Möglichkeit, die Gesellschaft wesentlich positiv zu beeinflussen, Best Practices zu gestalten und das Umfeld zum Nachahmen anzuregen. Das sehe ich auch als eine Pflicht an. Es begeistert mich, Teil der Nachhaltigkeitsbewegung zu sein und diese aktiv mitgestalten zu können.

 

Immer wieder hört man die Frage „Was ist Nachhaltigkeit eigentlich genau?“
Gibt es die perfekte Corporate Responsibility-Definition?

Die perfekte Corporate Responsibility Definition gibt es aus meiner Sicht nicht bzw. gibt es auch keine einheitliche Definition, die jedem geläufig ist. Ich persönlich bin kein Fan vom Begriff Corporate Social Responsibility, da er rein sprachlich auf „Social“ fokussiert (wenn er auch bspw. durch die EU breiter definiert wird). Corporate Responsibility und Sustainability sind weiter gefasste Begriffe, die soziale, ökologische und ökonomische Aspekte umfassen.

Im Kern geht es darum, den sozialen, ökologischen und ökonomischen Herausforderungen zu begegnen, negative Auswirkungen der Unternehmenstätigkeit zu minimieren und positive zu erhöhen. Wesentlich für Unternehmen ist es, Nachhaltigkeit intern klar zu definieren und ein einheitliches internes Verständnis zu haben.

In jeder Branche kann CR etwas anderes bedeuten – in der Versicherung geht es bspw. um nachhaltige Produktlösungen und nachhaltige Anlagekriterien für Kundengelder, im produzierenden Gewerbe gegebenenfalls um die Arbeitsbedingungen in der Lieferkette und den Energieverbrauch in der Produktion.

 

Unternehmerische Nachhaltigkeit ist gesamtgesellschaftlich gesehen unbestritten ein absolutes Kernthema für unsere Zukunftsfähigkeit. Für das einzelne Unternehmen steht jedoch häufig die Gewinnerzielungsabsicht über allen anderen Zielen.

Daher provokant gefragt: Kostet Nachhaltigkeit nur, oder gibt es auch ökonomische Vorteile sich als Unternehmen einer Nachhaltigkeitsstrategie zu verschreiben?

Saskia Juretzek: Provokant geantwortet – betrachtet man Nachhaltigkeit mittel- bis langfristig gibt es nur Vorteile. Es hängt also von der Betrachtungsweise ab, vor allem von der zeitlichen. Klassischerweise treten „trade-offs“ (Zielkonflikte) auf, wenn es um langfristige Investitionen, aber um kurzfristige Renditen geht.

Viele Investitionen in Nachhaltigkeit rechnen sich mittel- bis langfristig, verursachen aber heute Kosten. Kurzfristiges Renditedenken, getrieben von Shareholder-Erwartungen steht hier der Langfristigkeit nachhaltiger Entwicklung entgegen. Natürlich gibt es auch kurzfristige Vorteile und auch Win-Win-Situationen, aber sie sind eben nicht zwangsläufig die Regel.

Neben dem aktuellen Geschäftserfolg sollte ein Unternehmen seine langfristige Geschäftsbasis sichern. Wenn ich bspw. heute meine Böden so auslauge, dass ich sie in zehn Jahren nicht mehr nutzen kann, bringt mich das auf Dauer nicht weiter. Für eine ernsthafte und erfolgreiche Auseinandersetzung mit CR ist eine langfristige Perspektive unabdingbar und auch für ein dauerhaft erfolgreich bestehendes Unternehmen wesentlich.

Nachhaltigkeit steht ökonomischen Vorteilen also nicht entgegen, sondern ist die Basis für erfolgreiches unternehmerisches Handeln.

 

Unternehmen sind ja bekanntermaßen unheimlich unterschiedlich. Von Ein-Mann-Handwerksbetrieben, über den produzierenden Mittelstand, bis hin zu Großkonzernen, wie der Allianz.

Ist Nachhaltigkeit für alle wichtig, oder reicht es vielleicht sogar, wenn die „Großen“ sich um Zukunftsfähigkeit in ökonomischen, ökologischen und sozialen Aspekten kümmern?

Saskia Juretzek: Die Antwort ist für mich recht klar. In Deutschland liegt die Anzahl kleinerer und mittlerer Unternehmen bei mehr als 99%. Es braucht daher alle Akteure, um einen entscheidenden positiven Beitrag zur ökonomischen, ökologischen und gesellschaftlichen Zukunftsfähigkeit zu leisten.

Aber natürlich spielt die Größe eines Unternehmen eine Rolle. In Großunternehmen stehen mehr Kapazitäten zur Verfügung, der Hebel ist größer und häufig gibt es eigenständige CR-Abteilungen. Letzteres ist sicherlich in einem Zehn-Mann-Betrieb nicht sinnvoll oder umsetzbar. Dennoch können hier Mitarbeiter zusätzliche Aufgaben, beispielsweise rund um Umweltschutz, übernehmen. Die Themen an sich ändern sich nicht zwangsläufig, aber natürlich die Ressourcen, die ich zur Verfügung habe.

Als nicht börsennotiertes Unternehmen habe ich im positiven Sinne mehr Freiraum und kann langfristiger planen als ein quartalsgetriebenes, börsennotiertes Unternehmen. Viele Familienunternehmen sind Nachhaltigkeitsvorreiter, sie denken und planen sehr langfristig, so dass Nachhaltigkeit leichter integrierbar ist – es kommt zu weniger Zielkonflikten zwischen ökologischen, sozialen und ökonomischen Zielen.

Dr. Saskia Juretzek

ist Head of Sustainability bei der Tengelmann-Gruppe. Seit über zehn Jahren ist sie als CSR-Managerin in Nachhaltigkeitsabteilungen von Großkonzernen aktiv. Sie hat im Bereich Nachhaltigkeit promoviert und bringt sich an diversen Hochschulen und Universitäten in die Lehre ein. Dr. Saskia Juretzek ist darüber hinaus Mitgründerin der Initiative „futurewoman“, die Frauen im  Nachhaltigkeitsbereich vernetzt. Außerdem gibt sie in der VERSO Academy ihr umfangreiches Wissen weiter und spricht als Referentin über die Themen CSR-Strategie und CSR in der Organisation.

Dr. Saskia Juretzek

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Sustainable Development Goals
06.07.2020

SDG: Das Rahmenwerk für Nachhaltigkeit und CSR-Management der UN

In diesem Überblick erfahren Sie in sieben kurzen Punkten alles was Sie wissen müssen, um die Entwicklungsziele (SDG) für Ihr Unternehmen einzuordnen.

Licence to Operate

Kunden, Mitarbeiter und andere Interessengruppen fragen nach gesellschaftlichen, sozialen und ökologischen Auswirkungen Ihrer Geschäftstätigkeit. Es ist zunehmend klar, dass Nachhaltigkeit im Unternehmen zur „Licence to Operate“ wird. Das CSR-Management (Corporate Social Responsibility) soll also strategisch(er) oder sogar erstmals angegangen werden. Wie das SDG-Rahmenwerk Ihnen dabei helfen kann, erfahren Sie im Artikel.

Wenn heute über die Umsetzung von Nachhaltigkeit in den Unternehmen gesprochen wird, sind die Sustainable Development Goals (SDG) der Vereinten Nationen fester Bestandteil der Agenda. Das Rahmenwerk hilft, CSR Management strategisch im Unternehmen zu gestalten. Allerdings ist am Anfang oft unklar, wie sich die SDGs nun konkret operationalisieren und in die Nachhaltigkeitsstrategie der Unternehmen einbinden lassen.

In unserem Überblicksartikel erfahren Sie in sieben kurzen Punkten alles was Sie wissen müssen, um die Entwicklungsziele (SDG) für Unternehmen erstmalig einordnen zu können. Den Ursprung der SDG stellen wir ebenso vor, wie die Rolle von Unternehmen, die deutsche Nachhaltigkeisstrategie und den Umsetzungsstatus. Vor allem geben wir Ihnen jedoch Antworten auf die Frage: Wie können Sie mit ihrem Unternehmen ein proaktiver Teil der nachhaltigen Entwicklung werden? Aber lassen Sie uns von vorne beginnen.

Die Wurzeln der SDG (Sustainable Development Goals)

Die Diskussion um eine nachhaltigen Entwicklung von Gesellschaft, Wirtschaft und Umwelt, die mit der Veröffentlichung des so genannten Brundlandt-Reports „Our Common Future“ im Jahr 1987 die breitere Öffentlichkeit erreicht hat (World Commission on Environment and Development), ist in der heutigen Zeit ungebrochen aktuell. In mehreren Entwicklungsschritten haben die globalen Zielsetzungen dieser Diskussion Eingang in die von den Vereinten Nationen veröffentlichten Development Goals (SDG) gefunden.

Die Rolle von Unternehmen im SDG Framework

Dabei wird auch ein Rahmenwerk aufgespannt, dass die Unternehmen als wichtige Akteure der nachhaltigen Entwicklung definiert und ihnen Hilfestellungen bei der Umsetzung von Maßnahmen auf der regionalen und betrieblichen Ebene anbietet. Die SDG betonen die Notwendigkeit der aktiven Beteiligung privater Unternehmen und appellieren an deren Kreativität und Innovation, um Werte für das Gemeinwohl zu schaffen. Dazu gehört zum Beispiel die Verringerung der Armut, die Ausmerzung des Hungers und den Schutz der biologischen Vielfalt.

Die Agenda 2030 der Vereinten Nationen und ihre 17 nachhaltigen Entwicklungsziele stellen die Unternehmen vor die neue Herausforderung, ihre Operationen und Strategien auf die Anforderungen der SDGs abzustimmen.

17 übergeordnete Nachhaltigkeitsziele und Deutschlands Beitrag

Die Agenda 2030 der Vereinten Nationen „Transforming Our World: The 2030 Agenda for Sustainable Development“ umfasst 17 globale Ziele (UN SDG) für eine nachhaltige Entwicklung. Die Agenda trat am 01. Januar 2016 mit einer Laufzeit von 15 Jahren in Kraft. Die Ziele umfassen verschiedene Themen, die wichtige Aspekte der Nachhaltigkeit sind, wie zum Beispiel Armut, Diskriminierung, Klimawandel, Schutz der natürlichen Umwelt, Bildung und Arbeitsfragen. Basis für die Umsetzung der SDG in Deutschland ist die im Januar 2017 (Neuauflage 2018) von der Bundesregierung verabschiedete Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie.

Die 17 übergeordneten Nachhaltigkeitsziele sind die Folgenden:

  1. Keine Armut
  2. Kein Hunger
  3. Gesundheit und Wohlbefinden
  4. Hochwertige Bildung
  5. Geschlechtergleichheit
  6. Sauberes Wasser und Sanitäreinrichtungen
  7. Bezahlbare und saubere Energie
  8. Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum
  9. Industrie, Innovation und Infrastruktur
  10. Weniger Ungleichheiten
  11. Nachhaltige Städte und Gemeinden
  12. Nachhaltiger Konsum und Produktion
  13. Maßnahmen zum Klimaschutz
  14. Leben unter Wasser
  15. Leben an Land
  16. Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen
  17. Partnerschaften zur Erreichung der Ziele

Zu diesen übergeordneten Zielen werden in der Agenda 2030 169 Unterziele vorgeschlagen, um die Länder bei der Überwachung ihres Beitrags zu den 17 UN SDG zu unterstützen. Eine wesentliche Rolle, um die Ziele zu erreichen, spielt hierbei der Beitrag von Unternehmen.

Sustainable Development Goals

Zwei wesentliche Richtlinien zur Umsetzung der SDG in Unternehmen

Um die Implementierung der SDG und der Unterziele in die Lieferketten der Unternehmen zu erreichen, stehen verschiedene international anerkannte Richtlinien, wie die Global Reporting Initiative (GRI) und der UN Global Compact zur Verfügung.  Beide Richtlinien schlagen Indikatoren und Kennzahlen zur Messung der Nachhaltigkeitsleistung von Unternehmen für die einzelnen UN SDGs vor.

Eine Annäherung an die Umsetzung der globalen Entwicklungsziele können Unternehmen also über den Umweg der Implementierung der GRI-Indikatorik erreichen.

Wie sich den SDG als Unternehmen also widmen?

Was brauchen Sie nun konkret, um sich den SDG und Nachhaltigkeit im Allgemeinen sinnvoll zu widmen? Maßgeblich sind erst einmal zwei Basispfeiler: Einerseits eine organisatorische und inhaltliche Verantwortung bei einer oder einem CSR-Beauftragten. Die zweite wichtige Voraussetzung ist ein Ort zur Bündelung aller nachhaltigkeitsrelevanter Daten. Ohne diese beiden Grundvoraussetzungen ist es quasi nicht möglich sich als Organisation dem Thema weiter zu nähern.

Doch auch mit klarer inhaltlicher Verantwortung und Datenbündelung ist es, je nach Unternehmensgröße, Branche und Interessengruppen, eine nicht zu unterschätzende und sehr individuell zu gestaltende Aufgabe, die SDG strategisch anzugehen.

Beratungsunternehmen aus dem Bereich der Nachhaltigkeit und des Nachhaltigkeitsreportings, wie auch wir bei VERSO, stehen Unternehmen und CSR-Manager:innen deshalb bei der Umsetzung mit Rat und Tat zur Seite.

Dass externe Unterstützung aufgrund der Komplexität der verschiedenen Richtlinien lohnenswert ist, zeigt unter anderem eine Studie von Van der Waal und Thijssens (2020). Diese bringt Licht in das „unentdeckte Terrain“ der SDG-Beteiligung von Unternehmen. Dazu werden in der Untersuchung die Nachhaltigkeitsberichte der 2000 weltweit größten börsennotierten Unternehmen analysiert.

Status quo der SDG-Umsetzung in der Wirtschaft

Momentan beschäftigen sich zwar bereits einige Vorreiter-Unternehmen intensiv mit der Umsetzung der SDG innerhalb ihrer Nachhaltigkeitsstrategie. Das Engagement der Unternehmen in den SDG insgesamt ist allerdings noch begrenzt. Es steht hauptsächlich mit dem Engagement für andere nachhaltigkeitsbezogene Themen sowie mit der Unternehmensgröße und dem Nachhaltigkeitsniveau des jeweiligen Unternehmens in Zusammenhang.

Man kann daraus schließen, dass das Engagement für die SDG einerseits aus regulatorischen Gründen erfolgt, es werden schlicht bestehende Gesetze befolgt. Andererseits liegen häufig institutionelle Gründe für ein Engagement vor. Die qualitative Prüfung der einzelnen Berichte zeigt, dass die Beteiligung der Unternehmen weitgehend symbolisch und absichtlich erfolgt und noch nicht substanziell ist. Dies legt den Schluss nahe, dass viele Unternehmen die SDG – ähnlich wie den Global Compact – als ein Schema mit unverbindlichen Auswirkungen betrachten. Kurz gesagt: Noch zu viele Unternehmen befassen sich momentan nur so intensiv mit den SDG, wie sie gesetzlich dazu gezwungen sind.

Um aber die weltweite Zukunftsfähigkeit zu ermöglichen, die die Sustainable Development Goals zum Ziel hat, müssen Unternehmen hier noch deutlich mehr tun. Glücklicherweise entdecken immer mehr Unternehmen, dass das Einflechten der Entwicklungsziele in die eigene Strategie notwendig und unumgänglich ist.

Warum nun Zeit ist umzudenken

An dieser Stelle vergeben leider viele Unternehmen noch die Chance, um von den positiven Effekten eines Engagements zu profitieren. Dabei entwickeln sich nicht selten während der Umsetzung auch ungeahnte betriebswirtschaftliche Effekte. Nachhaltigkeit und die Umsetzung der Entwicklungsziele der Vereinten Nationen sind also langfristig auf allen Ebenen lohnenswert und unumgänglich.

Neben einer aktiven Gesellschaft sind die Unternehmen die wichtigsten Akteure, um die großen globalen Ziele einer gerechteren Verteilung des Wohlstands und der Begrenzung der schädigenden Wirkungen der Globalisierung zu erreichen. Nur gemeinsam können wir die Agenda 2030 zum Erfolg führen. Lassen Sie uns gemeinsam anpacken!

We guide you through sustainability

Der Aufbau einer Nachhaltigkeitsstrategie ist mit Arbeit verbunden. VERSO begleitet Sie ganzheitlich auf diesem Weg. Seit 2010.

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