PCF-Automatisierung in 6 Schritten
Die Berechnung eines Product Carbon Footprints (PCF), wird für viele Unternehmen immer wichtiger. Automatisierung kann hier ein echter Gamechanger sein. Mit diesen 6 Schritten kommen Sie sinnvoll von der manuellen PCF-Erhebung hin zur Vollautomatisierung des Prozesses.
Die Berechnung der Produktemissionen, also ein Product Carbon Footprint (PCF), wird für viele Unternehmen immer wichtiger. Bei einer großen Produktvielfalt ist das schnell eine Mammutaufgabe.
Automatisierung kann hier ein echter Gamechanger sein. Um die Automatisierungspotenziale für Ihr Unternehmen heben zu können, lohnt es sich, den gesamten PCF-Prozess in kleine, nachvollziehbare Schritte aufzuteilen. Mit diesen 6 Schritten kommen Sie sinnvoll von der manuellen PCF-Erhebung hin zur Vollautomatisierung des Prozesses.
1. Grundlagen klären: Was, an wen und nach welchem Standard wird berichtet?
Bevor es an die praktische Umsetzung geht, sollten Sie einige zentrale Fragen beantworten können:
- An wen werden die PCF-Daten berichtet – Kunden, Behörden, interne Stakeholder?
- Wie sollen sie präsentiert werden – als Report, digitale Schnittstelle oder Auditergebnis?
- Nach welchen Standards soll berichtet werden – GHG Protocol, ISO 14067 oder andere Normen?
Diese Fragen definieren den methodischen Rahmen: Sie bestimmen, wie tief die Berechnung gehen muss (z. B. Cradle-to-Gate oder Cradle-to-Grave) und welche Systemgrenzen gelten.
2. Die eigene Rolle in der Wertschöpfungskette verstehen
Die Position im Wertschöpfungsnetzwerk entscheidet darüber, welche Daten relevant sind:
- Wer nur an einen einzelnen Kunden liefert, braucht meist standardisierte Weitergabedaten.
- Wer am Ende der Lieferkette steht, muss Informationen für Endprodukte und -kunden aufbereiten.
- Zwischenlieferanten benötigen wiederum beides: Datenaufnahme und Datenweitergabe.
Diese Einordnung hilft, die passenden Schnittstellen zu identifizieren – und später zu automatisieren.
3. Ohne Datenqualität keine Automatisierung
Automatisierung steht und fällt mit der Datenbasis. Unternehmen müssen sich fragen:
- Woher stammen die Daten – ERP-System, Produktionsdaten, Lieferanteninformationen?
- Wie können sie produktbezogen und nutzbar strukturiert werden?
- Und wie lässt sich sicherstellen, dass sie vollständig, konsistent und aktuell sind?
Erst wenn diese Fragen beantwortet sind, lohnt sich der Schritt zur technischen Automatisierung. Sonst vervielfachen sich Fehler, anstatt sich zu verringern.
4. Von Datenbanken zu Faktoren direkt aus der Lieferkette: Emissionen richtig bewerten
Für den Product Carbon Footprint natürlich der zentrale Schritt: Materialdaten mit Emissionen zu verknüpfen. Dafür gibt es zwei Wege:
- Emissionsfaktoren aus Datenbanken – einfach zugänglich, aber nur Richtwerte und Durchschnittsdaten.
- Faktoren basierend auf Daten aus der eigenen Lieferkette – aufwendiger, aber deutlich präziser.
Kurzfristig arbeiten viele Unternehmen mit Datenbanken. Hierfür gibt es auch schon viele zuverlässige Quellen mit Filtermöglichkeiten, um einen möglichst präzisen Faktor zu finden. Wir bei VERSO bieten Ihnen beispielsweise Zugang zu rund 50 Datenbanken mit über 200.000 Emissionsfaktoren.
Langfristig führt jedoch kein Weg an Daten aus Lieferketten vorbei, um echte Transparenz und Vergleichbarkeit zu schaffen. Sie sollten also versuchen, möglichst schnell Emissionsdaten bzw. eigene PCFs von Ihren Lieferanten einzufordern. Das können Sie auch über den VERSO Supply Chain Hub tun. Anschließen übertragen Sie die Daten direkt im VERSO Climate Hub in Ihren PCF.
5. Schritt für Schritt automatisieren – statt zu schnell schießen
Eine Automatisierung des PCF-Prozesses sollte definitiv das Ziel sein. Häufig beginnen Unternehmen aber bereits mit der Automatisierung, bevor die richtigen Grundlagen dafür geschaffen wurden. Oft werden dann einfach nur Materialdaten mit Emissionsfaktoren verknüpft – das spart vielleicht Zeit, liefert aber keine belastbaren Ergebnisse.
Der bessere Weg: zunächst eine tragfähige Methodik aufbauen, Prozesse modular gestalten und Stück für Stück automatisieren. Ein Baukastensystem hilft, um mit wenigen, aber sauber definierten Prozessen zu beginnen. So lassen sich Regeln und Berechnungslogiken später auf andere Produkte übertragen.
6. Von der Teil- zur Vollautomatisierung
Wenn Methodik und Datenqualität stimmen, kann die Automatisierung Schritt für Schritt wachsen:
- Automatische Datentransfers zwischen internen Systemen (ERP) und PCF-Software
- Intelligente und automatisierte Zuordnung von Emissionsfaktoren zu Materialien
- Vollautomatisierte Berechnungsprozesse
- Automatische Verwaltung und Aktualisierung von Emissionsfaktoren
- …
Das Ziel: eine durchgängige, valide PCF-Berechnung – ohne manuelle Eingriffe.
So können sich Teams wieder auf das Wesentliche konzentrieren: Emissionen reduzieren, Maßnahmen umsetzen, Produkte verbessern.
Fazit: Automatisierung mit Plan
Automatisierung im PCF gelingt, wenn man zuerst Methodik und Datenqualität sichert. Klare Ziele, Rollen und Standards, strukturierte Datenquellen und schrittweise Automatisierung führen zu belastbaren Ergebnissen bei geringerem Aufwand. Ein modulares Vorgehen fördert Automatisierung, Transparenz und Vergleichbarkeit – bis zur durchgängigen PCF-Berechnung ohne manuelle Eingriffe.
* Bei diesen Informationen handelt es sich um redaktionell zusammengefassten Content, der nicht als Rechtsberatung zu verstehen ist. VERSO übernimmt keine Haftung.
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