Trend-Job Nachhaltigkeitsmanager:in: Skills, Aufgaben und Weiterbildung
Wir nehmen die aufstrebende Berufsgruppe mal genauer unter die Lupe. Was sind die Aufgaben von Nachhaltigkeitsmanager:innen, welche Aus- und Weiterbildungen gibt es, wie sieht der Berufsalltag aus?
Was zeichnet Nachhaltigkeitsmanager:innen aus?
Nachhaltigkeitsmanager:innen, auch CSR-Manager:innen, Sustainability-Manager:innen oder ESG-Manager:innen genannt, engagieren sich meist leidenschaftlich für das Thema Nachhaltigkeit und haben sich höheren Zielen verschrieben: eine gerechtere Welt, Umwelt- und Klimaschutz. Sie leben Nachhaltigkeit vor und motivieren ihre Kolleg:innen für ökologische und soziale Themen. Gleichzeitig sind Nachhaltigkeitsmanager:innen mit den umfassenden ESG-Regularien konfrontiert. Sie fungieren als Business-Strategen und Querschnittstellen im Unternehmen, um es durch die Nachhaltige Transformation zu führen.
Warum sind Nachhaltigkeitsmanager:innen wichtig?
In über 14 Jahren Erfahrung im Sustainability Management haben wir bei VERSO gelernt: Die Nachhaltige Transformation eines Unternehmens lässt sich nur durch eine wirksame Strategie und klare Verantwortlichkeiten erreichen. Warum? Nachhaltigkeit betrifft alle Unternehmensbereiche. Deswegen wird jemand benötigt, bei dem alle Fäden zusammenlaufen.
Diese Schnittstellenfunktion übernehmen Nachhaltigkeitsmanager:innen. Sie analysieren Geschäftsprozesse, implementieren nachhaltiges Wirtschaften und Aspekte wie Umweltschutz, Arbeitnehmer- und Menschenrechte. Sie tragen dazu bei, dass sich gerade mittelständische Unternehmen dadurch massiv vom Wettbewerb differenzieren. Und seit einigen Jahren sorgen sie nun auch dafür, in Unternehmen die ESG-Compliance sicherzustellen. Was bedeutet das? Nachhaltigkeitsmanager:innen sind für die Einhaltung der CSRD verantwortlich und auch bei weiteren Regularien wie EUDR, CBAM, CSDDD und LkSG mindestens unterstützend eingebunden. Und sie kümmern sich um die Erstellung inklusive Datensammlung für einen Nachhaltigkeitsbericht – bei vielen Unternehmen mittlerweile nach der komplexen CSRD. Damit sind sie maßgeblich für die Zukunftsfähigkeit – sowohl aus nachhaltiger als auch aus unternehmerischer Perspektive – von Unternehmen mitverantwortlich.
Wie verändert sich der Beruf?
Oft müssen Nachhaltigkeitsmanager:innen eine One-Man-Show oder One-Woman-Show abliefern. Das verändert sich nun langsam: Mit den bekannten Regularien CSRD, EUDR, CSDDD, CBAM, aber auch den vielen anderen Aufgaben im Bereich ESG wird es für Unternehmen immer wichtiger, ein starkes Nachhaltigkeitsteam aufzubauen: Ein Team, das sich mit voller Kraft darum kümmert, den negativen Impact des Unternehmens weitgehend zu minimieren, Nachhaltigkeitsaktionen durchzuführen und das Unternehmen langfristig nachhaltig aufzustellen. Denn nur so werden Unternehmen langfristig bestehen können. Und zwar nicht nur bestehen: Wer sich der Nachhaltigkeit ernsthaft annimmt, kann daraus auch echten Business Value generieren – mehr dazu im Blogbeitrag zu den Chancen der CSRD.
Mit den neuen und komplexen ESG-Vorgaben haben sich auch der Aufgabenbereich und die notwendigen Skills der Nachhaltigkeitsmanager:innen verändert. Ging es früher noch stark um die interne Kommunikation, das Antreiben von Nachhaltigkeitsideen und um das Berichtschreiben als Kommunikationsmittel, finden sich ESG-Manager:innen heute oft in komplizierten Gesetzestexten, Compliance-Anforderungen und in der Datensammlung wieder. Damit hier trotzdem Zeit für das Umsetzen von Nachhaltigkeitsmaßnahmen bleibt, lohnt sich die Investition in eine ESG-Software wie VERSO. Jedenfalls wird von Nachhaltigkeitsmanager:innen mittlerweile ein sehr breites Set an Hard und Soft Skills verlangt.
Welche Skills brauchen Nachhaltigkeitsmanager:innen?
Zunächst zu den sogenannten „Hard Skills” – also jenen erlernbaren, technischen Fähigkeiten oder fachlichen Kompetenzen, die gefragt sind. Nachfolgend eine Auswahl einiger Fähigkeiten, die besonders in Anbetracht der ESG-Regulatorik wichtig werden:
- Kenntnisse in Nachhaltigkeitsberichterstattung (z. B. CSRD, GRI, ESRS)
- Verständnis von Regulierungen/Gesetzestexten (z. B. LkSG, CSDDD, EUDR)
- Datenanalyse und -management (z. B. zur Messung von CO2-Emissionen, Energieverbrauch)
- Verständnis über Wertschöpfung und wirtschaftliches Handeln
- Projektmanagement (Planung, Durchführung und Überwachung von Nachhaltigkeitsprojekten)
- Lieferkettenmanagement (Bewertung von Umweltauswirkungen, Lieferantenauswahl)
- Grundlagen von Umweltwissenschaften, Nachhaltigkeitskonzepten und ökologischem Fußabdruck
Hard Skills lassen sich gut erlernen, auch Weiterbildungen wie die VERSO Academy können hier unterstützen. Und bei Skills wie Datensammlung, Klimabilanz, Lieferkettenmanagement ist Software ein guter Unterstützer. Neben diesen erlernbaren Fähigkeiten brauchen Nachhaltigkeitsmanager:innen auch besondere zwischenmenschliche Fähigkeiten, sogenannte „Soft Skills”. Unter anderen helfen diese Fähigkeiten dabei, Nachhaltigkeit in Unternehmen wirksam umzusetzen:
- Empathie und soziale Verantwortung (Verständnis für soziale und ethische Auswirkungen)
- Kommunikationsfähigkeit (überzeugende Kommunikation mit internen und externen Stakeholdern)
- Change Management (Unternehmen durch die nachhaltige Transformation führen)
- Problemlösungs- und Entscheidungsfähigkeit (komplexe Herausforderungen lösen)
- Verhandlungsgeschick (mit Lieferanten, Partnern oder Vorgesetzten verhandeln)
- Teamfähigkeit und Führungskompetenz (Leitung von Teams, Zusammenarbeit über Abteilungen hinweg)
- Kritisches und strategisches Denken (Langfristige Nachhaltigkeitsstrategien entwickeln)
- Flexibilität und Lernbereitschaft (auf sich ändernde Regulierungen, Erkenntnisse und Marktanforderungen reagieren)
Was sind die Aufgaben von Nachhaltigkeitsmanager:innen?
Nachhaltigkeitsmanager:innen haben keinen festen Arbeitsalltag. Meist jonglieren sie zwischen Datensammlung, Koordination und Schreiben für den ESG-Bericht und dem kreativen und strategischen Ausarbeiten von Nachhaltigkeitsmaßnahmen. Zu den Aufgaben der ESG-Manager:innen zählen:
- Nachhaltigkeitsstrategie entwickeln
- Nachhaltigkeits-relevante Daten sammeln (insbesondere für den CSRD-Bericht)
- Ziele und Maßnahmen festlegen und umsetzen sowie die Zielerreichung anhand von Kennzahlen kontrollieren
- Erwartungen und Input von internen und externen Stakeholdern einholen
- Lieferkette überprüfen
- Nachhaltigkeitsbericht erstellen
- Nachhaltigkeitsthemen intern und extern kommunizieren (v.a. mit Marketing und der Management-Ebene)
- Greenwashing verhindern
- Alle Geschäftsbereiche beim Thema Nachhaltigkeit beraten
- Nachhaltigkeit vorleben sowie Mitarbeitende schulen und zum Nachahmen motivieren
Wie viel Gehalt bekommen Nachhaltigkeitsmanager:innen?
Laut der Statistik der Bundesagentur für Arbeit liegt das Gehalt von Nachhaltigkeitsmanager:innen zwischen 5.000 € und 7.100 €. Das mittlere monatliche Vollzeit Bruttogehalt in Deutschland liegt bei 6.628 €. Das Gehalt kann aber stark variieren – es hängt insbesondere von der Unternehmensgröße, aber auch von Berufserfahrung und dem Bundesland ab. Die Nachhaltige Transformation im Unternehmen zu beschleunigen, muss also nicht bedeuten, um ein gutes Gehalt hart kämpfen zu müssen – ganz im Gegenteil: Der Trend wird sich noch verstärken, denn die Nachfrage ist enorm hoch, während das Angebot an qualifizierten Nachhaltigkeitsexpert:innen knapp ist.
Wie wird man Nachhaltigkeitsmanager:in – was ist ihre Ausbildung?
Um Nachhaltigkeitsmanager:in zu werden, benötigt man in der Regel ein Studium in einem Bereich wie Nachhaltigkeitsmanagement, Umweltwissenschaften oder Betriebswirtschaft mit Schwerpunkt CSR. Aber auch der Quereinstieg ist sehr gut möglich. Viele ESG-Manager:innen kommen auch aus der Kommunikationsbranche oder einer anderen Fachabteilung. Mit einer Weiterbildung im Nachhaltigkeitsmanagement können sie dann oft direkt ins Nachhaltigkeitsteam eines Unternehmens einsteigen.
Eine dieser Weiterbildungen ist der Onlinekurs „ESG-Management in der Praxis” der VERSO Academy. Dort lernen Sie den gesamten Prozess des Nachhaltigkeitsmanagements kennen. Die Themen der Weiterbildung gehen von Wesentlichkeitsanalyse und Nachhaltigkeitsstrategie über Klimabilanzierung, Umweltmanagement und Lieferkette bis hin zu Berichterstattung und Kommunikation. Unsere ESG-Experten geben Ihnen Praxisbeispiele und im digitalen Workbook können Sie Ihr neues Wissen testen.
Welche Weiterbildungen sind für Nachhaltigkeitsmanager:innen wichtig?
Mit den neuen Regularien und Entwicklungen im ESG-Bereich ist es für Nachhaltigkeitsmanager:innen besonders wichtig, dass sie sich stetig weiterbilden. Ansonsten wachsen Ihnen schnell Themen wie CSRD, EU-Taxonomie oder LkSG über den Kopf. Hier lohnt es sich, in den konkreten Themenfeldern Webinare zu besuchen und vertiefende Weiterbildungen zu absolvieren. Zur Umsetzung der CSRD gibt es beispielsweise bei der VERSO Academy bald eine solche Deep-Dive-Weiterbildung. Hier können Sie sich anmelden, um rechtzeitig zum Start davon zu erfahren. Außerdem können wir Ihnen auch kürzere Webinare wie jenes zur EUDR empfehlen.
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