ESG-Standards und -Rahmenwerke im Überblick
Lernen Sie die wichtigsten Standards und Rahmenwerke fürs ESG-Management und -Reporting kennen.
ESRS
Kurzbeschreibung:
Der europäische Berichtsstandard ESRS ist im Rahmen der EU-Richtlinie CSRD eingeführt worden. Er soll Qualität und Vergleichbarkeit der Nachhaltigkeitsberichte verbessern.
Themenfelder:
- Umwelt
- Soziales
- Governance
Relevant für:
Unternehmen, die einen CSRD-Bericht schreiben müssen.
Vorteile:
- Europaweite Vergleichbarkeit
- Abgespeckte Varianten für KMU
Nachteile:
- Hohe Komplexität
- Sehr umfangreich
Sonstiges:
Gestaffelte Einführung nach Unternehmensgröße.
VSME
Kurzbeschreibung:
Der Voluntary Standard for Small and Midsized Enterprises ermöglicht eine aussagekräfte Nachhaltigkeitsberichterstattung ohne den Aufwand der „großen“ ESRS.
Themenfelder:
- Umwelt
- Soziales
- Governance
Relevant für:
Mittelständische Unternehmen, die ihre Nachhaltigkeitsleistungen auch ohne CSRD-Pflicht sichtbar machen wollen – seit Juli auch offiziell von der EU-Kommission empfohlen.
Vorteile:
- Klarer Rahmen für Reporting und Kommunikation
- Modularer Aufbau für individuell wählbaren Aufwand
Nachteile:
- Keine verpflichtende Prüfung
Sonstiges:
Freiwilliger Standard.
GRI
Kurzbeschreibung:
Den GRI-Standard gibt es seit 1999, seitdem wurde er kontinuierlich weiterentwickelt. Er bietet Unternehmen einen Rahmen, ihre Entwicklung in den ESG-Feldern zu messen und offenzulegen.
Themenfelder:
- Umwelt
- Soziales
- Governance
Relevant für:
Vor allem internationale Großunternehmen.
Vorteile:
- International stark etabliert
- Im Dialog mit Anspruchsgruppen entstanden
- Basis für Managementsystem
Nachteile:
- Sehr umfangreich
- Hoher Aufwand
- Verliert in EU wegen ESRS an Bedeutung
Sonstiges:
Freiwilliger Berichtsstandard, aber die Inhalte werden von den ESRS berücksichtigt.
DNK
Kurzbeschreibung:
Der Deutsche Nachhaltigkeitskodex (DNK) ist ein nationaler Berichtsstandard. Mit der CSRD wird er zum Unterstützungsangebot für Unternehmen umstrukturiert, um die Umsetzung der CSRD zu erleichtern.
Themenfelder:
- Umwelt
- Soziales
- Governance
Relevant für:
Unterstützung laut DNK für alle Unternehmen, die CSRD machen müssen oder wollen..
Vorteile:
- Ziel ist es, die CSRD-Berichterstellung zu erleichtern
Nachteile:
- Keine Wesentlichkeitsanalyse
SDG
Kurzbeschreibung:
Die Sustainable Development Goals (SDGs) sind die 17 Nachhaltigkeitsziele der UN. Sie bilden ein internationales Rahmenwerk, auf dessen Basis Unternehmen über ihren Beitrag zu den Zielen berichten können.
Themenfelder:
- Umwelt
- Soziales
- Governance
Relevant für:
Jedes Unternehmen.
Vorteile:
- Gut für den Einstieg
- Globale Anerkennung
- Ergänzendes Rahmenwerk
- Hilfreich bei Kommunikation
Nachteile:
- Anforderungen müssen individuell übersetzt werden
- Keine spezifischen Unternehmensleitlinien
Sonstiges:
Freiwilliges Rahmenwerk – SDG-Logos dürfen nicht-kommerziell genutzt werden.
UNGC
Kurzbeschreibung:
Der UN Global Compact (UNGC) ist ein internationales Netzwerk zur Förderung von 10 Prinzipien im Bereich Menschenrechten, Arbeitsnormen, Umwelt und Korruption. Er bietet zudem einen Berichtsstandard.
Themenfelder:
- Umwelt
- Soziales
- Governance
Relevant für:
Jedes Unternehmen.
Vorteile:
- Gut für den Einstieg
- Großes Netzwerk und Datenbank
- Starke Unterstützung durch UN und Partnerorganisationen
Nachteile:
- Weniger strukturiert und spezifisch
- Keine verbindliche Kontrolle
Sonstiges:
Freiwilliges Rahmenwerk – Mitglieder dürfen UNGC-Logos nicht-kommerziell nutzen
ISO 14001
Kurzbeschreibung:
ISO 14001 ist ein internationaler Standard für Umwelt-Managementsysteme. Er unterstützt Unternehmen dabei, Umweltaspekte systematisch zu identifizieren und kontinuierlich zu verbessern.
Themenfelder:
- Umwelt
Relevant für:
Jedes Unternehmen.
Vorteile:
- Zertifizierung
- International anerkannt
- Ermöglicht systematische Verbesserung der Umweltleistung
Nachteile:
- Umweltprüfung nur empfohlen
- Umwelterklärung muss nicht veröffentlicht werden
Sonstiges:
Wird teilweise bei Ausschreibungen gefordert.
ISO 26000
Kurzbeschreibung:
ISO 26000 ist ein internationaler Leitfaden zur gesellschaftlichen Verantwortung von Organisationen. Er bietet Empfehlungen, nachhaltige und verantwortungsvolle Praktiken in Strategien und Prozesse zu integrieren.
Themenfelder:
- Umwelt
- Soziales
- Governance
Relevant für:
Jedes Unternehmen.
Vorteile:
- Gut geeignet für den Aufbau von Nachhaltigkeitsprozessen
- Umfassender Ansatz
- Flexibel anwendbar
Nachteile:
- Keine Zertifizierung, daher weniger anerkannt
Sonstiges:
Die ISO 26000 eignet sich als Handlungsleitfaden und ist bei Ausschreibungen hilfreich.
EMAS
Kurzbeschreibung:
Das Eco-Management and Audit Scheme (EMAS) ist ein Standard für Umwelt-Managementsysteme. Es geht über die Anforderungen von ISO 14001 hinaus und fordert u.a. eine öffentliche, detaillierte Umwelterklärung.
Themenfelder:
- Umwelt
Relevant für:
Jedes Unternehmen – vor allem aber große Unternehmen und Konzerne.
Vorteile:
- Zertifizierung möglich
- Öffentliches Register fördert Transparenz
- Stärkt das Umweltimage
- Erleichterungen für KMU
Nachteile:
- Aufwändiger als ISO 14001
Sonstiges:
EMAS-Zertifizierungen gehen mit regelmäßigen externen Umweltprüfungen einher.
ISSB
Kurzbeschreibung:
Das International Sustainability Standards Board (ISSB) entwickelt einen globalen Standard für kapitalmarktorientierte Unternehmen, um Nachhaltigkeitsinformationen konsistent und vergleichbar zu machen.
Themenfelder:
- Umwelt
- Soziales
- Governance
Relevant für:
Vor allem für kapitalmarktorientierte und internationale Unternehmen.
Vorteile:
- Integriert und harmonisiert zentrale Elemente bestehender Frameworks
- Soll führender Standard werden
Nachteile:
- Hoher Aufwand bei Umsetzung
Sonstiges:
Freiwilliger Berichtsstandard, aber die Inhalte werden von ESRS berücksichtigt.
TCFD
Kurzbeschreibung:
Die Task Force on Climate-related Financial Disclosures (TCFD) bietet Empfehlungen für Unternehmen, wie sie über die finanziellen Auswirkungen des Klimawandels auf ihre Organisation berichten können.
Themenfelder:
- Klima
Relevant für:
Vor allem für Finanzbranche und kapitalmarktorientierte Unternehmen.
Vorteile:
- Liefert Infos über klimabedingte Risiken und Chancen
- Konsistente und standardisierte Berichterstattung
Nachteile:
- Beschränkt auf klimabedingte Auswirkungen
- Umsetzung kann herausfordernd sein
Sonstiges:
Freiwilliger Berichtsstandard, aber die Inhalte werden von ESRS berücksichtigt.
* Bei diesen Informationen handelt es sich um redaktionell zusammengefassten Content, der nicht als Rechtsberatung zu verstehen ist. VERSO übernimmt keine Haftung.
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