Krötenbaby auf einem Finger – Symbolbild für die Verantwortung, die ESG bedeutet
13.08.2025

ESG-Standards und -Rahmenwerke im Überblick

Lernen Sie die wichtigsten Standards und Rahmenwerke fürs ESG-Management und -Reporting kennen.

ESRS

Kurzbeschreibung:

Der europäische Berichtsstandard ESRS ist im Rahmen der EU-Richtlinie CSRD eingeführt worden. Er soll Qualität und Vergleichbarkeit der Nachhaltigkeitsberichte verbessern.

Themenfelder:

  • Umwelt
  • Soziales
  • Governance

Relevant für:

Unternehmen, die einen CSRD-Bericht schreiben müssen.

Vorteile:

  • Europaweite Vergleichbarkeit
  • Abgespeckte Varianten für KMU

Nachteile:

  • Hohe Komplexität
  • Sehr umfangreich

Sonstiges:

Gestaffelte Einführung nach Unternehmensgröße.

VSME

Kurzbeschreibung:

Der Voluntary Standard for Small and Midsized Enterprises ermöglicht eine aussagekräfte Nachhaltigkeitsberichterstattung ohne den Aufwand der „großen“ ESRS.

Themenfelder:

  • Umwelt
  • Soziales
  • Governance

Relevant für:

Mittelständische Unternehmen, die ihre Nachhaltigkeitsleistungen auch ohne CSRD-Pflicht sichtbar machen wollen – seit Juli auch offiziell von der EU-Kommission empfohlen.

Vorteile:

  • Klarer Rahmen für Reporting und Kommunikation
  • Modularer Aufbau für individuell wählbaren Aufwand

Nachteile:

  • Keine verpflichtende Prüfung

Sonstiges:

Freiwilliger Standard.

Factsheet: Der VSME im Detail

Alle Informationen zum VSME – von den Vorteilen für den Mittelstand bis zum Aufbau. Inkl. Vergleich zun den ESRS.

GRI

Kurzbeschreibung:

Den GRI-Standard gibt es seit 1999, seitdem wurde er kontinuierlich weiterentwickelt. Er bietet Unternehmen einen Rahmen, ihre Entwicklung in den ESG-Feldern zu messen und offenzulegen.

Themenfelder:

  • Umwelt
  • Soziales
  • Governance

Relevant für:

Vor allem internationale Großunternehmen.

Vorteile:

  • International stark etabliert
  • Im Dialog mit Anspruchsgruppen entstanden
  • Basis für Managementsystem

Nachteile:

  • Sehr umfangreich
  • Hoher Aufwand
  • Verliert in EU wegen ESRS an Bedeutung

Sonstiges:

Freiwilliger Berichtsstandard, aber die Inhalte werden von den ESRS berücksichtigt.

DNK

Kurzbeschreibung:

Der Deutsche Nachhaltigkeitskodex (DNK) ist ein nationaler Berichtsstandard. Mit der CSRD wird er zum Unterstützungsangebot für Unternehmen umstrukturiert, um die Umsetzung der CSRD zu erleichtern.

Themenfelder:

  • Umwelt
  • Soziales
  • Governance

Relevant für:

Unterstützung laut DNK für alle Unternehmen, die CSRD machen müssen oder wollen..

Vorteile:

  • Ziel ist es, die CSRD-Berichterstellung zu erleichtern

Nachteile:

  • Keine Wesentlichkeitsanalyse

SDG

Kurzbeschreibung:

Die Sustainable Development Goals (SDGs) sind die 17 Nachhaltigkeitsziele der UN. Sie bilden ein internationales Rahmenwerk, auf dessen Basis Unternehmen über ihren Beitrag zu den Zielen berichten können.

Themenfelder:

  • Umwelt
  • Soziales
  • Governance

Relevant für:

Jedes Unternehmen.

Vorteile:

  • Gut für den Einstieg
  • Globale Anerkennung
  • Ergänzendes Rahmenwerk
  • Hilfreich bei Kommunikation

Nachteile:

  • Anforderungen müssen individuell übersetzt werden
  • Keine spezifischen Unternehmensleitlinien

Sonstiges:

Freiwilliges Rahmenwerk – SDG-Logos dürfen nicht-kommerziell genutzt werden.

UNGC

Kurzbeschreibung:

Der UN Global Compact (UNGC) ist ein internationales Netzwerk zur Förderung von 10 Prinzipien im Bereich Menschenrechten, Arbeitsnormen, Umwelt und Korruption. Er bietet zudem einen Berichtsstandard.

Themenfelder:

  • Umwelt
  • Soziales
  • Governance

Relevant für:

Jedes Unternehmen.

Vorteile:

  • Gut für den Einstieg
  • Großes Netzwerk und Datenbank
  • Starke Unterstützung durch UN und Partnerorganisationen

Nachteile:

  • Weniger strukturiert und spezifisch 
  • Keine verbindliche Kontrolle

Sonstiges:

Freiwilliges Rahmenwerk – Mitglieder dürfen UNGC-Logos nicht-kommerziell nutzen

ISO 14001

Kurzbeschreibung:

ISO 14001 ist ein internationaler Standard für Umwelt-Managementsysteme. Er unterstützt Unternehmen dabei, Umweltaspekte systematisch zu identifizieren und kontinuierlich zu verbessern.

Themenfelder:

  • Umwelt

Relevant für:

Jedes Unternehmen.

Vorteile:

  • Zertifizierung
  • International anerkannt 
  • Ermöglicht systematische Verbesserung der Umweltleistung

Nachteile:

  • Umweltprüfung nur empfohlen
  • Umwelterklärung muss nicht veröffentlicht werden

Sonstiges:

Wird teilweise bei Ausschreibungen gefordert.

ISO 26000

Kurzbeschreibung:

ISO 26000 ist ein internationaler Leitfaden zur gesellschaftlichen Verantwortung von Organisationen. Er bietet Empfehlungen, nachhaltige und verantwortungsvolle Praktiken in Strategien und Prozesse zu integrieren.

Themenfelder:

  • Umwelt
  • Soziales
  • Governance

Relevant für:

Jedes Unternehmen.

Vorteile:

  • Gut geeignet für den Aufbau von Nachhaltigkeitsprozessen
  • Umfassender Ansatz
  • Flexibel anwendbar

Nachteile:

  • Keine Zertifizierung, daher weniger anerkannt

Sonstiges:

Die ISO 26000 eignet sich als Handlungsleitfaden und ist bei Ausschreibungen hilfreich.

EMAS

Kurzbeschreibung:

Das Eco-Management and Audit Scheme (EMAS) ist ein Standard für Umwelt-Managementsysteme. Es geht über die Anforderungen von ISO 14001 hinaus und fordert u.a. eine öffentliche, detaillierte Umwelterklärung.

Themenfelder:

  • Umwelt

Relevant für:

Jedes Unternehmen – vor allem aber große Unternehmen und Konzerne.

Vorteile:

  • Zertifizierung möglich
  • Öffentliches Register fördert Transparenz
  • Stärkt das Umweltimage
  • Erleichterungen für KMU

Nachteile:

  • Aufwändiger als ISO 14001

Sonstiges:

EMAS-Zertifizierungen gehen mit regelmäßigen externen Umweltprüfungen einher.

ISSB

Kurzbeschreibung:

Das International Sustainability Standards Board (ISSB) entwickelt einen globalen Standard für kapitalmarktorientierte Unternehmen, um Nachhaltigkeitsinformationen konsistent und vergleichbar zu machen.

Themenfelder:

  • Umwelt
  • Soziales
  • Governance

Relevant für:

Vor allem für kapitalmarktorientierte und internationale Unternehmen.

Vorteile:

  • Integriert und harmonisiert zentrale Elemente bestehender Frameworks
  • Soll führender Standard werden

Nachteile:

  • Hoher Aufwand bei Umsetzung

Sonstiges:

Freiwilliger Berichtsstandard, aber die Inhalte werden von ESRS berücksichtigt.

TCFD

Kurzbeschreibung:

Die Task Force on Climate-related Financial Disclosures (TCFD) bietet Empfehlungen für Unternehmen, wie sie über die finanziellen Auswirkungen des Klimawandels auf ihre Organisation berichten können.

Themenfelder:

  • Klima

Relevant für:

Vor allem für Finanzbranche und kapitalmarktorientierte Unternehmen.

Vorteile:

  • Liefert Infos über klimabedingte Risiken und Chancen
  • Konsistente und standardisierte Berichterstattung

Nachteile:

  • Beschränkt auf klimabedingte Auswirkungen
  • Umsetzung kann herausfordernd sein

Sonstiges:

Freiwilliger Berichtsstandard, aber die Inhalte werden von ESRS berücksichtigt.

Leitfaden: So wird Nachhaltigkeit zum Erfolgsfaktor

Erfahren Sie, wie Ihr Unternehmen mit der richtigen Herangehensweise echten Mehrwert aus ESG gewinnt – inkl. Zahlen, Beispiele und praxisnahe Tipps.

* Bei diesen Informationen handelt es sich um redaktionell zusammengefassten Content, der nicht als Rechtsberatung zu verstehen ist. VERSO übernimmt keine Haftung.

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