Kompass als Symbolbild: CSRD-Berichtspflicht
11.11.2022

EU beschließt CSRD: Das sollten Sie jetzt beachten

Die CSRD ist da. Dieser Beitrag liefert Hintergründe und Tipps, um die Umsetzung zu meistern.

EU veröffentlicht neue Berichtspflicht CSRD

Das Europäische Parlament hat am 10. November einer neuen Richtlinien für die Nachhaltigkeitsberichterstattung von Unternehmen zugestimmt. Das Gremium nahm die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) mit 525 Ja-Stimmen, 60 Nein-Stimmen und 28 Enthaltungen an. Mitte Dezember wurde die neue Berichtspflicht CSRD schließlich im Amtsblatt der EU veröffentlicht und wird innerhalb von 18 Monaten in nationales Recht umgesetzt.

 

Durch die Corporate Sustainability Reporting Directive müssen in Deutschland künftig rund 15.000 Unternehmen einen Nachhaltigkeitsbericht erstellen. Europaweit sind etwa 50.000 Unternehmen von der CSRD betroffen.

Die Entwicklung zur neuen Richtlinie CSRD

Die Situation vor der CSRD: Im März 2017 hat der Bundestag das CSR-RUG (CSR-Richtlinien-Umsetzungsgesetz) beschlossen und damit die EU-Richtlinie zur nichtfinanziellen Berichterstattung (englisch: Non-Financial Reporting Directive, NFRD) umgesetzt. Durch dieses Gesetz waren rund 500 Unternehmen in Deutschland verpflichtet, einen Nachhaltigkeitsbericht zu erstellen.

Im Rahmen ihres Green Deals will die EU das Thema Sustainability allerdings noch stärker in der Wirtschaft verankern. Deswegen erhält die bisherige Regelung durch die CSRD ein umfangreiches Update. Durch die neue Richtlinie wird die bisherige Berichtspflicht schrittweise ausgeweitet. Das neue Reporting nach CSRD bringt einige wesentliche Veränderungen mit sich, durch die der Nachhaltigkeitsbericht deutlich aufgewertet wird. Mit der Erstellung entsteht für berichtspflichtige Unternehmen eine ganz neue Herausforderung. Die CSRD beinhaltet unter anderem auch die Form der Veröffentlichung und nicht zu unterschätzende Haftungsrisiken für das Management und den Aufsichtsrat.

Zudem werden auf EU-Ebene erstmals verbindliche Berichtsstandards eingeführt, die die Berichterstattung inhaltlich umfangreicher und anspruchsvoller machen. Einen Überblick über die wichtigsten Informationen zur CSRD erhalten Sie auch in unserem Factsheet.

Was ist der Zweck des neuen Reportings nach CSRD?

Die EU will Kapitalströme in nachhaltige Geschäftsmodelle lenken sowie die Transparenz und Vergleichbarkeit von Leistungen im ESG-Bereich (Environmental, Social, Governance) erhöhen. Investoren, Arbeiternehmer:innen und Kund:innen erhalten dadurch mehr Informationen über soziale und ökologische Aspekte eines Unternehmens. Sehen Sie die Berichterstattung deswegen nicht als nötiges Übel an, sondern als Möglichkeit, zum Beispiel ihre positive Entwicklung beim CO2-Ausstoß zu zeigen und dadurch Wettbewerbsvorteile zu erreichen.

Die ESRS im Überblick

Die EU führt mit der neuen Berichtspflicht CSRD auch einheitliche europäische Standards für vergleichbare Nachhaltigkeitsberichte ein – die ESRS. Verschaffen Sie sich im Factsheet einen Überblick!

Drei Tipps, um die CSRD zu meistern

1. Beginnen Sie JETZT

Warten Sie mit Ihrer Nachhaltigkeitsstrategie nicht, bis es zu spät ist. Sorgen Sie bereits jetzt dafür, dass Sie eine gute Datengrundlage für den Nachhaltigkeitsbericht haben. Die CSRD wird ab 2024 schrittweise eingeführt. Berichtet wird dann immer auf der Datengrundlage aus dem Vorjahr. Wer also länger wartet, bis er das Thema angeht, wird im Zweifel nicht genug zu berichten haben.

 

2. Integrieren Sie Nachhaltigkeit in Ihre Unternehmensstrategie

Der Nachhaltigkeitsbericht wird künftig von Stakeholdern stärker wahrgenommen, weil er zusammen mit dem Lagebericht des Unternehmens veröffentlicht wird. Integrieren Sie deswegen Ihre ESG-Strategie in ihre Unternehmensstrategie. Dadurch werden Zielkonflikte vermieden. Außerdem fließen Nachhaltigkeitkeitsaspekte ganzheitlich in die Kultur des Unternehmens und die gesamte Wertschöpfung ein, was zu positiven Synergieeffekten führt.

 

3. Schaffen Sie einen zentralen Punkt für Ihre Daten

Die Grundlage eines Nachhaltigkeitsberichts sind valide und verfügbare Daten. Legen sie deswegen frühzeitig fest, welche Daten Sie erheben möchten. Sammeln Sie alle Ziele, Maßnahmen, Kennzahlen und Zuständigkeiten an einem Ort, um damit effektiv arbeiten und berichten zu können. Hilfreich sind dabei spezielle Tools – z.B. der VERSO ESG Hub. Bedenken Sie immer: Ohne gut strukturierte ESG-Daten gibt es auch kein wirksames Sustainability Management und somit keine Grundlage für einen aussagekräftigen Nachhaltigkeitsbericht.

Wie erstelle ich einen Nachhaltigkeitsbericht?

Einen aussagekräftigen Nachhaltigkeitsbericht zu erstellen, kann eine ganz schöne Herausforderung sein. Leichter geht es mit unserem praxisorientierten Playbook “In 7 Schritten zum Nachhaltigkeitsbericht”.

Wer ist von der CSRD betroffen?

Die CSRD betrifft bereits kleinere kapitalmarktorientierte Unternehmen ab 10 Mitarbeiter:innen. Außerdem jedes Unternehmen mit zwei von drei folgenden Eigenschaften:

  • mehr als 250 Mitarbeiter im Schnitt eines Geschäftsjahres
  • Nettoerlöse von mehr als 50 Millionen Euro und
  • einer Bilanzsumme von mehr als 25 Millionen Euro.

Nach der aktuell gültigen Berichtspflicht CSR-RUG müssen nur kapitelmarktorientierte Unternehmen mit über 500 Mitarbeiter:innen, Genossenschaften, Kreditinstitute, Finanzdienstleister und Versicherungsunternehmen einen Nachhaltigkeitsbericht vorlegen. Durch die neue Regelung wird diese Zahl massiv ausgeweitet.

Außerdem können Zulieferer indirekt betroffen sein, wenn ein Unternehmen seine gesamte Wertschöpfungskette nachhaltig gestalten will.

Grafik: wer ist nach CSRD berichtspflichtig: Nicht kapitalorientierte Unternehmen, die mindestens zwei von den folgenden Bedingungen erfüllen: mehr als 250 Mitarbeitenden, mehr als 25 Millionen Euro Umsatzerlöse, mehr als 45 Millionen Euro Bilanzsumme. Börsennotierte Unternehmen (ausgenommen Kleinstunternehmen), Versicherungsunternehmen und Kreditinstitute sind alle von der Berichtspflichg CSRD betroffen.

Wir helfen Ihnen bei Ihrem Nachhaltigkeitsbericht

VERSO unterstützt bereits zahlreiche Unternehmen bei der Erstellung eines Nachhaltigkeitsberichts. Gerne begleiten wir auch Sie und Ihr Unternehmen über den gesamten Prozess hinweg – von der Wesentlichkeitsanalyse bis zur Veröffentlichung des ESG-Berichts.

Mit unserer ESG-Software sammeln Sie schnell und übersichtlich alle relevanten Nachhaltigkeitsdaten. Unsere Sustainability Expert:innen stehen Ihnen jeder Zeit mit Rat und Tat zur Seite. Und mit unseren Weiterbildungen holen Sie sich neuen Input und werden zum CSR-Profi.

* Bei diesen Informationen handelt es sich um redaktionell zusammengefassten Content, der nicht als Rechtsberatung zu verstehen ist. VERSO übernimmt keine Haftung. 

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Risikoanalyse nach LkSG: Das sagt das BAFA – Symbolbild von Frachtcontainern
11.10.2022

LkSG-Risikoanalyse – Was sagt die BAFA-Handreichung?

„Risiken ermitteln, gewichten und priorisieren – Handreichung zur Umsetzung einer Risikoanalyse nach den Vorgaben des Lieferkettensorgfaltspflichtengesetzes“, so lautet der Titel der sehnlichst erwarteten Handreichung des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA). Im Fokus der Handreichung steht die Risikoanalyse der menschenrechtlichen und umweltbezogen Risiken im eigenen Geschäftsbereich und in der Lieferkette.

Abstrakte, konkrete und anlassbezogene Risikoanalyse

Nach dem LkSG müssen Unternehmen nach § 4 LkSG ein angemessenes und wirksames Risikomanagement einrichten, um menschenrechtliche oder umweltbezogene Risiken oder Verletzungen zu erkennen. Diese Risikoanalyse ist jährlich bzw. anlassbezogen durchzuführen (§ 5 LkSG Abs. 4).

In Bezug auf die regelmäßige Risikoanalyse führt das BAFA eine wichtige Unterscheidung ein:

Die abstrakte Risikoanalyse

Hier wird aufgrund vorhandener Stammdaten, Einkaufsvolumen und ggf. unter Einbezug von Risikodaten eine erste Priorisierung vorgenommen. Diese Risikoanalyse reicht allerdings alleine nicht aus, sondern ist durch die konkrete Risikoanalyse zu plausibilisieren.

Die konkrete Risikoanalyse

Hier werden die Ergebnisse der abstrakten Risikoanalyse plausibilisiert. Hierbei spielt der spezifische Kontext, das heißt auch individuelle Primärinformationen über die Lieferanten, eine wichtige Rolle. Risiken sollen gewichtet und priorisiert werden und so das Gefahrenpotenzial eingeschätzt werden. Hierbei spielen Eintrittswahrscheinlichkeit und Schwere der Verletzung eine wichtige Rolle.

Die anlassbezogene Risikoanalyse

Des Weiteren ist anlassbezogen eine Risikoanalyse durchzuführen. Dies gilt entweder bei Veränderung der Geschäftstätigkeit oder bei substituierter Kenntnis von Verletzungen einer menschenrechtlichen oder umweltbezogenen Pflicht bei einem oder mehreren mittelbaren Zulieferern.

Darüber hinaus enthält die Handreichung hilfreiche Informationen zu den Daten, die zur Beschaffungsstruktur erfasst werden sollten sowie im Anhang II einen Überblick über Umsetzungshilfen (Berichte und Leitfäden) für die Ermittlung von menschenrechtlichen und umweltbezogenen Risiken.

Whitepaper:
Risikomanagement für Nachhaltigkeit in der Lieferkette

So setzen Sie die Anforderungen des Lieferkettengesetzes durch ­Digitalisierung und Kollaboration zukunftsfähig um!

Wie unterstützt VERSO die verschiedenen Risikoanalysen?

Sowohl für die abstrakte als auch für die konkrete Risikoanalyse sind eine Vielzahl von Daten effizient einzuholen und auszuwerten. Unsere Cloud Plattform unterstützt hier optimal.

Abstrakte Risikoanalyse: Wesentliche länderbasierte Risikoindizes sind in der VERSO Supply Chain Plattform integriert und können mittels einer Heat Map übersichtlich ausgewertet werden. So können Sie ihre Lieferantendaten zielgerichtet ergänzen.

Konkrete Risikoanalyse: Hier unterstützten wir im Kern, indem Sie Lieferanten mit abstrakten Risiken ganz einfach in die Überprüfung geben können, und mittels Selbstauskünften und Nachweisen eine Aussage zu den getroffenen Maßnahmen zur Risikominimierung erhalten. Die kritischen Lieferanten lassen sich dann anhand der geographischen Lage der Betriebsstätten und den verbundenen Länderrisiken und der Beschäftigtenzahl noch weiter priorisieren.

Anlassbezogene Risikoanalyse: Unser Lieferketten-Mapping ermöglicht die schnelle Überprüfung von Risiken bei substantiierter Kenntnis von Verstößen bei mittelbaren Zulieferern. Ergänzen Sie ihre Risikoanalyse zudem jederzeit für neue Geschäftsbereiche, in dem Sie neuen Lieferanten auf die Plattform einladen.


* Bei diesen Informationen handelt es sich um redaktionell zusammengefassten Content, der nicht als Rechtsberatung zu verstehen ist. VERSO übernimmt keine Haftung. 

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In 10 Schritten auf das Lieferkettengesetz vorbereiten
30.09.2022

Prepare for the Supply Chain Act in 10 steps

The Supply Chain Duty of Care Act, or Supply Chain Act (LkSG) for short, has been in force since January 1, 2023. We have answered some important questions for you.

Since January 1, 2023, the Supply Chain Due Diligence Act, or Supply Chain Act (LkSG) for short, has been in force to regulate corporate responsibility for compliance with human rights in supply chains for the first time. To help you navigate and prepare for the regulatory developments surrounding the LkSG, we have answered some important questions for you.

Questions and answers on the Supply Chain Act

1. Why does Germany need a supply chain law?

In the course of globalization, German companies source raw materials and products from all over the world. In addition, investments are made in foreign production and distribution facilities and goods are exported worldwide. In the process, human rights and environmental protection violations are occurring more and more frequently. These have their origins in the constantly increasing competitive and price pressure to which globally active companies are exposed. Up to now, companies have only borne minimal responsibility for the impact of their business activities abroad. Attempts to voluntarily implement protective measures against human rights and environmental protection violations have failed miserably. A binding framework is therefore needed to oblige companies to take greater care with regard to these issues.

2. which human rights and environmental standards must be taken into account by companies in this context?

The Supply Chain Due Diligence Act obliges German companies to comply with internationally recognized human rights abroad as well. This includes, for example, the right to physical integrity, the prohibition of forced and child labor and the right to health. With regard to the environmental standards to be observed, the locally applicable regulations on environmental protection and individual environmental standards from international agreements apply.

3. which companies are affected by the Supply Chain Act?

The law will be introduced in stages, starting on 01.01.2023. Initially, German companies with more than 3000 employees will be affected. From 01.01.2024, the scope will be extended to companies with more than 1000 employees. Even if smaller companies (SMEs) are not yet directly covered by the Supply Chain Act, they can be required to implement due diligence obligations as suppliers to affected companies.

Risk management in the supply chain

Implement the Supply Chain Act in a future-proof way: with a holistic, risk-oriented approach. Find out more in the whitepaper.

4. What are companies liable for?

Companies should not only take responsibility for damage caused by themselves, but also for damage caused along the supply chain by subsidiaries, important business partners or suppliers. Transparency within the supply chain is therefore more important than ever before. In principle, however, companies are only liable for damage where they have acted negligently or deliberately breached their duty of care.

5. must business relationships be terminated in the event of violations?

That is not the goal. The primary aim is to permanently anchor awareness of human rights and environmental protection measures within the supplier companies. Business relationships are only to be terminated completely if a serious human rights violation has been identified that persists even after a deadline has been set.

6. What does the Supply Chain Act mean for the competitiveness of affected companies?

The Supply Chain Act will bring more fairness to competition. At present, companies that act conscientiously are at a competitive disadvantage compared to companies that act irresponsibly due to higher costs. This is to be prevented with uniform rules for all.

7. What impact can the LkSG have in the producing countries?

The Supply Chain Act is primarily intended to protect local people. The legislation is intended to improve working conditions for employees in production facilities, as companies are then obliged to comply with social and environmental standards. Residents living in the vicinity of the factories will also benefit if, for example, they are no longer allowed to exceed certain exhaust emission values.

Factsheet: EU Supply Chain Act vs. LkSG

The EU Supply Chain Act (en. Corporate Sustainability Due Diligence Directive (CSDDD)) is to become the European framework for the German Supply Chain Act. You can find everything you need to know in the factsheet.

8. Who controls the law?

Compliance with and implementation of the law is monitored by the Federal Office of Economics and Export Control (BAFA). Companies are obliged to submit their report at least four months after the end of the financial year. In addition, the authority has the possibility, among other things, to specify concrete actions to companies, summon persons, demand information and impose fines of up to EUR 50,000 for enforcement.

9. What penalties do companies have to fear?

Failure to comply with the legal obligations could result in fines of up to 8 million euros, or 2% of annual global turnover for companies with an annual turnover of more than 400 million euros. For the time being, the German law does not provide for civil liability, although this is likely to change with legislation at European level.

10. how can the VERSO Supply Chain Platform simplify the implementation of the LkSG?

Recurring requirements such as risk analyses, implementation of preventive measures or the annual reporting obligation are effort drivers for purchasing, as they require the collection and evaluation of supplier data. With the automation of the VERSO Supply Chain Platform, considerable resources can be saved and an efficient, holistic implementation of the LkSG and all ESG topics can be guaranteed. The VERSO Supply Chain Platform enables a future-proof approach with which purchasing organizations are also optimally prepared for future requirements such as the CSRD and the EU Supply Chain Act. Contact us to find out how VERSO can help you capture the necessary data in your supply chain, qualify suppliers and provide the necessary reporting metrics with minimal effort.

 

* This information is summarized editorial content and should not be construed as legal advice. VERSO accepts no liability.

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Dr. Saskia Juretzek
06.09.2022

Interview mit Dr. Saskia Juretzek: Wie wird man CSR-Manager:in?

Warum dieser Beruf in Zukunft so wichtig wird, wie der Karriereweg aussieht und welche Kompetenzen angehende ESG-Manager:innen mitbringen sollten.

Der Beruf Nachhaltigkeitsmanager:in boomt. Während CSR-Manager:innen früher oft als reine Idealisten abgetan wurden, werden sie heute von Unternehmen händeringend gesucht. Der Klimawandel, das Artensterben, soziale Ungleichheiten, vor allem aber die wachsende Regulatorik haben zu diesem Wandel geführt.

Im Interview sprechen wir mit Dr. Saskia Juretzek über diese Entwicklung. Sie ist seit über zehn Jahren als CSR-Managerin in Großkonzernen aktiv, seit Juni 2022 Head of Sustainability bei der Tengelmann Twenty-One KG und Referentin in unserer VERSO Academy. Zusammen mit Sandra Broschat hat sie das Buch “Nachhaltige Karriere – mit dem richtigen Job die Welt verändern. Anregungen für den Ein- und Umstieg in die Nachhaltigkeit.” herausgebracht. Wir gehen mit Dr. Saskia Juretzek den Fragen nach, wie man CSR-Manager:in wird, welche Kompetenzen man mitbringen sollte und welche Karrierewege möglich sind.

Nachhaltige Karriere

Saskia, der Titel eures Buches lautet: “Nachhaltige Karriere – mit dem richtigen Job die Welt verändern. Anregungen für den Ein- und Umstieg in die Nachhaltigkeit.” Mach uns doch bitte ein bisschen Lust auf den Beruf Nachhaltigkeitsmanager:in!

Aus meiner Sicht ist es ein Job, der Spaß bringt, weil man etwas in der Welt in die richtige Richtung bewegt. Als Nachhaltigkeitsmanager:in trifft man meist auf sehr positiv gestimmte Menschen im Unternehmen, die auch Lust darauf haben, Nachhaltigkeit miteinander voranzutreiben, und wissen, dass es etwas Wichtiges und Richtiges ist. Das sind zum Beispiel Menschen aus anderen Fachabteilungen mit verschiedenen Hintergründen und unterschiedlichen Alters, die privat schon teilweise nachhaltig leben, aber noch gar nicht wissen, wie sie das mit ihrem Job verknüpfen können.

CSR-Manager:in ist ein recht junges Berufsbild. Aus welchem Grundberuf kommen Nachhaltigkeitsmanager:innen?

Sustainability Manager waren bisher vor allem Quereinsteiger:innen wie beispielsweise Betriebswirt:innen, Sozialwissenschaftler:innen, Ingenieur:innen und Kommunikator:innen. Auf der einen Seite sind das Menschen wie ich, die über das Thema Nachhaltigkeit im positiven Sinne stolpern und merken, das ist genau das, was ich machen möchte. Auf der anderen Seite werden Menschen oft aus der Kommunikations- oder Marketingabteilung auf die Stelle gesetzt. Denen wird gesagt, wir müssen da etwas zum Thema CSR machen, könnt ihr das nicht irgendwie mitmachen. Ich finde es allerdings schade, wenn Mitarbeiter:innen für Nachhaltigkeit zuständig sind, die gar keine Lust darauf haben, nach “Schema F” arbeiten und dadurch nicht die volle Wirkung erzielen können.

Heute gibt es aber auch viele gut ausgebildete Personen, die das studiert haben und letztlich nach solchen Rollen im Unternehmen suchen.

CSR-Weiterbildungen in der VERSO Academy

Dr. Saskia Juretzek ist eine der Top-Referent:innen der VERSO Academy, die Sie im Kurs „ESG-Management in der Praxis“ im kompletten ESG-Managementprozess schulen.

Aus welchem Antrieb heraus ergreift man diesen Beruf?

Eine Rolle spielt hier, ein gewisses Mindset zu haben und dass man sich vielleicht privat mit dem Thema Nachhaltigkeit auseinandersetzt. Nachhaltigkeitsmanager:innen haben meist gewisse Werte in der Erziehung oder aus dem Umfeld mitbekommen. Sie halten es für sinnvoll, nicht zu Lasten von anderen Menschen, Tieren und Umwelt zu wirtschaften, sondern auf eine Weise, dass es allen dabei gut geht.

Aber Hand aufs Herz: Was verdient man als Nachhaltigkeitsmanager:in?

Nachhaltigkeitsmanager:innen verdienen ein Gehalt, das vergleichbar ist mit anderen Funktionen in einem Unternehmen. Es fällt mir aber schwer, eine Hausnummer zu nennen. Ein Beispiel: Ein Kollege ist vor ein paar Jahren mit 45.000 Euro und eine Kollegin etwas später mit 60.000 Euro in den Job eingestiegen. Das Gehalt hängt dabei extrem vom Unternehmen, der Unternehmensgröße, Branche und Berufserfahrung ab. Anders ist es bei NGOs (Nicht-Regierungsorganisationen), Sozial- oder Umweltorganisationen, bei denen man in einem niedrigeren  Gehaltsgefüge weniger verdient.

Wie wird man Nachhaltigkeitsmanager:in?

Zum einen ist eine Spezialisierung über ein Studium möglich – zum Beispiel mit einem Master in Sustainability Management, mit einem Vertiefungsschwerpunkt im Studiengang oder einem MBA (Master of Business Administration) in diesem Bereich. Zum anderen ist für Quereinsteiger eine Weiterbildung zu empfehlen. Das Wichtigste ist am Ende die Berufserfahrung, aber ich benötige natürlich auch das theoretische Wissen, damit ich das in den Beruf einbringen kann.

Das Cockpit für Sustainability Manager:innen

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Welche Kompetenzen sollte man mitbringen?

Was Sustainability Manager als Basis benötigen, ist das Fachwissen. Daneben sind aber soziale, kommunikative und Persönlichkeits-Kompetenzen viel wichtiger. Das Ergebnis meiner Doktorarbeit war, dass man in bestimmten Dingen gut sein sollte, um seinen Job auch gut zu machen. Bei Nachhaltigkeitsmanager:innen sind das Kompetenzen wie Glaubwürdigkeit und Authentizität – dass ich vorlebe, was ich von anderen erwarte. Es geht aber auch um das Thema Beziehungsmanagement – ich muss gut darin sein, Beziehungen intern aufzubauen, das Vertrauen von anderen Menschen zu gewinnen und Interaktionen zu führen. Man benötigt auch Konfliktlösungskompetenz und Kompromissfähigkeit – man muss mit Zielkonflikten umgehen können, wenn man mit seinen sozialen und ökologischen Zielen und Themen auf ein Unternehmen trifft, das ja klassischerweise eher auf Finanzzahlen ausgerichtet ist. Sehr wichtig sind darüber hinaus Beharrlichkeit und Geduld – auch wenn ich eigentlich ein ungeduldiger Mensch bin, muss ich immer überlegen, wann für ein Nachhaltigkeitsthema der richtige Zeitpunkt ist und der Mensch mir gegenüber dafür offen ist.

Nachhaltigkeitsmanagement ist in den vergangenen Jahren essentiell für Unternehmen geworden. Warum sind Unternehmen erst jetzt darauf gekommen, etwas ändern zu wollen?

Die Regulatorik spielt eine große Rolle – vor allem für die Unternehmen, die Nachhaltigkeit davor nicht richtig ernst genommen haben. Viele Unternehmen wollen sich erst damit beschäftigen, wenn die Rahmenbedingungen für alle gelten. Ich persönlich halte das nicht für klug, weil es bei Nachhaltigkeit auch um die Zukunftsfähigkeit eines Unternehmens geht. Es gibt aber auch viele Unternehmen, die sich aus einer Werteüberzeugung oder einer langfristigen Sichtweise heraus schon länger mit dem Thema auseinandersetzen. Häufig hängt das mit der Führungsmannschaft zusammen, die vom Thema Nachhaltigkeit überzeugt ist. Außerdem merkt man aktuell überall auf der Welt, dass der Klimawandel vor der Tür steht, und das bringt auch viele zum Umdenken und Aufwachen.

Inwiefern hat sich damit die Stellung der Nachhaltigkeitsmanager:innen im Unternehmen verändert?

Die Wahrnehmung hat sich in vielerlei Hinsicht geändert. Den Unternehmen ist klar geworden, dass sie Ressourcen benötigen, um ein Nachhaltigkeitsmanagement wirksam umzusetzen. Auch in kleineren Unternehmen kann das keine One-Man- oder One-Woman-Show sein. Das Thema Nachhaltigkeit ist komplex und interdisziplinär, deswegen werden mehrere Expert:innen benötigt. Interessant ist auch, dass der Beruf Nachhaltigkeitsmanager:in auch intern im Unternehmen inzwischen mehr als Karrieremöglichkeit wahrgenommen wird. Und natürlich wird man mehr und mehr ernst genommen im Unternehmen, statt belächelt und in die soziale oder Öko-Ecke gestellt zu werden, wie das vielleicht früher mal der Fall war. Auch inhaltlich haben sich die Rollen verändert, es geht neben sozialem Engagement und dem Umweltmanagement nun stark um die Kerngeschäftstätigkeit des Unternehmens.

Ist das Thema Nachhaltigkeit damit angekommen, wo es hingehört: Im Zentrum eines Unternehmens, in der Unternehmensstrategie?

In der Masse ist es dort noch nicht angekommen. In Unternehmen, die sich seit 10 oder 15 Jahren mit Nachhaltigkeit beschäftigen oder Nachhaltigkeit über ihr Werteverständnis schon immer auf der Agenda haben, fließt es in die Unternehmensstrategie ein. Bei großen, börsennotierten Unternehmen passiert das ebenfalls immer öfter, aber bei ganz, ganz vielen ist das noch nicht der Fall.

Welche Aufgaben haben Nachhaltigkeitsmanager:innen?

Das hängt von der Unternehmensgröße ab. In kleinen Unternehmen ist das oft eine One-Woman- oder One-Man-Show und Nachhaltigkeitsmanager:innen machen einfach alles. In großen Unternehmen herrscht dagegen eine größere Spezialisierung, da gibt es eine oder sogar mehrere Personen, die für ein oder zwei Themen zuständig sind.

Als erste Aufgabe schaue ich mir an, welche Nachhaltigkeitsthemen für mein Unternehmen strategisch relevant sind – bei einem produzierenden Gewerbe ist das vielleicht die Dekarbonisierung. Grundlage dafür sind klassische Analysen wie Stakeholder-Befragungen und Wesentlichkeitsanalysen, anhand derer man sieht, wie die strategische Ausrichtung sein soll. Außerdem kann ich mich mit den Sustainable Development Goals befassen und schauen, wie und zu welchen Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen das Unternehmen beiträgt.

Als nächstes kommt das Reporting, das ein wichtiges, jährlich wiederkehrendes und zeitintensives Thema ist. Mit der Berichterstattung erfasse ich, wie der Status quo ist, welche Kennzahlen ich in Ableitung der Strategie messen und was ich alles in den Nachhaltigkeitsbericht packen will.

Eine weitere Aufgabe ist die interne und externe Kommunikation. Da geht es beispielsweise um die Fragen: Wie nehme ich die Kolleg:innen mit? Wie schaffe ich Multiplikatoren und Change Agents im Unternehmen? Und wie bilde ich Mitarbeiter:innen weiter? Externe Kommunikation geht in Richtung: Wie möchte ich Transparenz schaffen zu dem, was wir da tun? Und wie möchte ich mich dazu aus einer Marketing- und Branding-Sicht positionieren?

Außerdem muss ich mich inhaltlich um die Themen kümmern. Man muss beispielsweise analysieren, welche Auswirkungen das Unternehmen auf die Umwelt hat und wie man sie reduzieren kann, und auf dieser Basis Maßnahmen definieren und umsetzen. Analog läuft das auf der sozialen Seite und betrifft dort beispielsweise Mitarbeiterzufriedenheit, Diversity bis hin zu Menschenrechte in der Lieferkette. Im Bereich Corporate Citizenship kann ich mich um soziale Projekte wie Kooperationen, zum Beispiel mit SOS-Kinderdörfern, kümmern.

In einem börsennotierten Unternehmen geht es auch darum, die Rating-Anfragen zu beantworten und zusätzlich zum Nachhaltigkeitsbericht weitere Informationen und Daten zur Verfügung zu stellen, damit man extern bewertet werden kann.

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Das Thema Nachhaltigkeit ist sehr vielfältig – bei den Karrierewegen sieht es ähnlich aus. Welche Karrierewege kann man als CSR-Manager einschlagen?

Da sollte man zunächst in sich hineinhören und schauen, was einen im Bereich Nachhaltigkeit am meisten interessiert. Sind es eher die sozialen Themen oder will ich dem Klimawandel begegnen? Dann geht es noch um die Organisationsform, in der man arbeiten möchte. Ist es die kleine NGO oder der große Konzern, in dem man eher ein kleines Rädchen ist, das aber große Auswirkungen haben kann? Eine Möglichkeit ist auch die Politik, in der man wahnsinnig viel bewegen kann.

Deswegen würde ich empfehlen, mit Leuten in diesen Positionen zu reden. Im Idealfall kann man seine neue Rolle mit dem verknüpfen, was man davor schon gemacht hat. Zum Beispiel: Ein Controller kann sein Wissen im Bereich Umwelt- oder soziales Controlling einbringen. Auch im Marketing oder der Kommunikation kann man sich gut weiterbilden und es gibt viele Schnittstellen bei Ingenieur:innen.

Wie wird sich das Berufsbild Nachhaltigkeitsmanager:in in den nächsten Jahren weiterentwickeln?

Aktuell ist eine extreme Boomphase, Nachhaltigkeitsmanager:innen werden händeringend gesucht. Ich gehe davon aus, dass das noch eine ganze Weile so weitergehen wird, weil sich mit der Regulatorik, dem sich verstärkenden Klimawandel und der Biodiversitäts-Krise viel bewegt. Meine Hoffnung ist, dass Nachhaltigkeit in der Zukunft so in Unternehmen integriert ist, dass man nicht mehr so viele Nachhaltigkeitsmanager:innen in eigenen Abteilungen benötigt, sondern dass diese Leute direkt in den einzelnen Fachabteilungen sitzen und Maßnahmen umsetzen. Idealerweise hat jeder Lieferketten-Experte, jeder Ingenieur sowie jeder in der Entwicklung und Produktion Ahnung von Nachhaltigkeit und denkt das gleich mit. Ich glaube allerdings, dass wir noch relativ lange selbstständige Nachhaltigkeits-Abteilungen haben werden, weil sie alles strategisch steuern und hier auch meist das Reporting zusammenläuft.

Dr. Saskia Juretzek

ist Head of Sustainability bei der Tengelmann-Gruppe. Seit über zehn Jahren ist sie als CSR-Managerin in Nachhaltigkeitsabteilungen von Großkonzernen aktiv. Sie hat im Bereich Nachhaltigkeit promoviert und bringt sich an diversen Hochschulen und Universitäten in die Lehre ein. Dr. Saskia Juretzek ist darüber hinaus Mitgründerin der Initiative “futurewoman”, die Frauen im  Nachhaltigkeitsbereich vernetzt. Außerdem gibt sie in der VERSO Academy ihr umfangreiches Wissen weiter und spricht als Referentin über die Themen CSR-Strategie und CSR in der Organisation.

Dr. Saskia Juretzek

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Wander-Wegweiser als Symbolbild für den Vergleich verschiedener Nachhaltigkeits-Standards
10.08.2022

Sustainability report: What standards are there?

The new CSRD reporting obligation means that around 15,000 companies in Germany are required to report. What is the right standard for your CSR report? To make it easier for you to choose, we present the most important standards. You will also find a factsheet at the end of this blog post showing you which standard is suitable for which company.

UN Global Compact: Suitable for beginners, only minimum requirements

The United Nations Global Compact, or UNGC for short, was founded by Georg Kell in 2000 on the initiative of former United Nations Secretary-General Kofi Annan. The aim was and is to shape globalization in a fair, environmentally and socially responsible way. The UNGC is the world’s largest and most important initiative for sustainable and responsible corporate governance. Over 19,000 companies and organizations have signed it – including more than 800 in Germany. The framework formulates ten social and ecological principles in the areas of human rights, labour, environmental protection and anti-corruption, to which the participating companies and organizations are committed. In addition, the UN Global Compact is based on the 17Sustainable Development Goals (SDGs) of the United Nations.

SFDR – the standard for the financial sector

The EU has developed the Sustainable Finance Disclosure Regulation (SFDR) specifically for the financial services sector – but some companies are also affected. Our factsheet tells you how.

DNK: Good introduction, easy to use, for German-speaking countries

The German Sustainability Code (DNK) was introduced in 2011. The aim is for companies to provide information about their sustainability performance and thus create comparability. Around 800 companies have now published a DNK declaration. The standard comprises 20 criteria that must be reported on. They are divided into the subject areas of strategy, process management, environmental issues and society. When reporting, companies can select either the GRI (Global Reporting Initiative) or EFFAS (European Federation of Financial Analysts Societes) performance indicator set.

GRI: Most established internationally, high effort

The Global Reporting Initiative (GRI) is a foundation that was established in 1997. The GRI guidelines are considered the most important standard for sustainability reports worldwide. The aim of the global standards is to make sustainability reports more comparable through uniform requirements. The guidelines are continuously developed in a dialogue process with companies and civil society organizations. Companies that prepare their sustainability report in accordance with the GRI standards must provide extensive information about the company, the management approach and economic, ecological and social standards. The Global Reporting Initiative has now updated its standards once again. The latest changes apply to all reports published from January 1, 2023.

SDG: Framework with the 17 UN Sustainable Development Goals

The member states of the United Nations adopted the 2030 Agenda for Sustainable Development in September 2015. It includes the 17 UN Sustainable Development Goals, or SDGs for short, which cover all three dimensions of sustainability: Environmental, social and economic. The global goals are to be achieved by all countries by 2030 in order to make the world fairer, healthier, more peaceful and more social. The SDG framework serves as a guide for companies that want to report on their sustainability performance. Guidelines such as the Global Reporting Initiative (GRI) and the UN Global Compact are available to help companies implement the 17 Sustainable Development Goals and the sub-goals in their supply chains. Both guidelines propose indicators and key figures for measuring the sustainability performance of companies for the individual SDGs.

ISSB: global standard for capital market-oriented companies, under development

The International Financial Reporting Standards Foundation is currently developing global standards for the sustainability report of capital market-oriented companies. To this end, the non-profit IFRS Foundation established the International Sustainability Standards Board (ISSB) in Frankfurt. The future standard has great potential to become the leading international framework. The aim of the ISSB is to define minimum standards for credible, transparent and comparable reporting in the area of ESG criteria (environmental, social and governance). For example, companies should specify which key figures they use to measure and monitor sustainability-related risks and opportunities and which strategy they intend to use to manage them.

How do I create a sustainability report?

Creating a meaningful sustainability report can be quite a challenge.
It’s easier with our practice-oriented playbook “7 steps to a sustainability report”.

ESRS: uniform European standard, being developed as part of the CSRD

As part of the new CSRD (Corporate Sustainability Reporting Directive) reporting obligation, a uniform standard is also being introduced. This should make the reports more meaningful and comparable. However, this also increases the amount of work involved. The European Financial Reporting Advisory Group, EFRAG for short, has been tasked with drawing up the European Sustainability Reporting Standards (ESRS). All information on the ESRS can be found in our factsheet.

CSRD compliance made easy

From the CSRD basics to the finished report: Our practical software package guides you step by step to CSRD compliance!

ISO 14001: good standard for environmental management

ISO 14001 is a globally recognized standard for environmental management systems that was published in 1996. The aim of the international standard is for companies to improve their environmental performance and achieve environmental targets. Around 300,000 companies worldwide are certified to ISO 14001 – around 8,000 of them in Germany. The environmental management system is based on four pillars: the planning of environmental targets, the implementation of the defined measures, monitoring and improvement.

ISO 26000: Guidelines for socially responsible behavior

ISO 26000 was published in 2010 and is a guideline that defines socially responsible behavior. As the standard does not provide for certification, it is not as widely used as ISO 14001, for example. The standard formulates numerous recommendations for action on core issues of social responsibility. These include the environment, human rights, employee rights, customer rights and society.

Additional information also in the VERSO Academy

You can also obtain practical information on the various standards from our speakers in the VERSO Academy – a 12-week online course for further training as a CSR manager.

EMAS: more complex standard for environmental management

The Eco-Management and Audit Scheme, EMAS for short, was developed by the European Union and introduced in Germany in 1995. It is a joint system of environmental management and environmental auditing. The aim is to help companies that want to improve their environmental performance. In Europe, around 4000 organizations are registered under EMAS – over 1100 of them are from Germany. Companies must publish an environmental statement in which they disclose, among other things, their impact on the environment, their environmental performance and their environmental objectives. Employees must be involved in this process. EMAS covers the contents of ISO 14001 and goes even further.

TCFD: Recommendations to the financial sector and capital market-oriented companies

In 2017, the Task Force on Climate-related Financial Disclosures (TCFD), founded on the initiative of the G20 countries, drew up recommendations for voluntary and consistent reporting on the effects of climate change. The recommendations are aimed at the financial sector and capital market-oriented companies. Over 1000 companies worldwide have committed to implementing them. The aim is to provide companies and investors with decision-relevant information on material climate-related financial risks and opportunities. According to the recommendations, information should be provided on governance, strategy, risk management, key figures and targets.

Which standard for which company?

In the factsheet, we have briefly summarized which standard is suitable for which company.

We help you with your sustainability report

The first sustainability report is a challenge, not everything will go smoothly straight away. It is important that you take the first steps and continue to develop with the relevant standards. We will accompany you on this path. We help you to set up a sustainability strategy and with reporting. With our CSR management software , you can collect all relevant sustainability data quickly and clearly. And with our training courses, you can gain new input and become a CSR professional.

* This information is summarized editorial content and should not be construed as legal advice. VERSO accepts no liability.

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Gespiegelte Blätter – Symbolbild für die doppelte Wesentlichkeit
23.05.2022

What does double materiality mean?

The EU has introduced the CSRD (Corporate Sustainability Reporting Directive). 15,000 companies in Germany must now prepare sustainability reports. Their content is determined by the principle of materiality. The introduction of the CSRD enshrines dual materiality. Read what’s behind it.

Definition: Was bedeutet doppelte Wesentlichkeit?

Double materiality means: it must be stated
how sustainability aspects affect the company (outside-in perspective)
AND
how the company affects society and the environment (inside-out perspective). The dual materiality will change the materiality principle used in Germany in particular and lead to significantly more information being relevant to reporting and CSR reports becoming more meaningful as a result. In future, companies will have to state both perspectives – independently of each other – in the sustainability report. Previously, both aspects had to be fulfilled at the same time. In the case of the outside-in perspective (“financial materiality”), disclosures must be made that are necessary for an understanding of the company’s business performance, results or position. Particularly in the world of finance, this perspective is often the only one considered today and referred to as “ESG” or “ESG-related risks” – in other words, only the risk perspective is considered from a sustainability perspective. With the inside-out perspective (“environmental and social materiality”), information must be provided that is necessary for an understanding of the impact of business activities on sustainability aspects. In short, it must be explained: What impact does my company have on the planet and society?

Infografik: Erklärung doppelte Wesentlichkeit der CSRD

The ESRS standards at a glance

With the new CSRD reporting obligation, the EU is also introducing uniform European standards for comparable sustainability standards – the ESRS. Get an overview in the factsheet.

The outside-in perspective

Many companies have so far focused on the outside-in perspective, as it represents a form of risk management. This field will also be covered in the future. The information is primarily aimed at investors. From the outside-in perspective, companies must disclose the following information:

  • How do external developments affect the business model, strategy and sales, among other things? External developments include unexpected weather events, for example, but also stricter regulatory requirements.
  • Industry-specific topics also play a role: Are there sustainability aspects that have already been identified by competitors, customers or suppliers?
  • What are the main risks for the company, a product or a service? And how are they managed or mitigated?

How do I create a sustainability report?

Creating a meaningful sustainability report can be quite a challenge. It’s easier with our practice-oriented playbook “7 steps to a sustainability report”.

The inside-out perspective

The inside-out perspective significantly broadens the view. Contact persons are not only investors, but also employees, consumers and environmental and social organizations. From the inside-out perspective, companies must disclose how their activities affect society and the environment. The impact of products, services and business relationships (including the supply chain) should also be mentioned here. Information is required on, among other things

Environmental issues:

  • Climate impact
  • Prevention and reduction of environmental pollution
  • Environmental impact of energy use
  • Biodiversity

Social:

  • Health and safety in the workplace
  • Diversity and equal treatment
  • Human rights
  • Social commitment

Governance:

  • Management and control processes
  • Combating corruption and bribery

Additional information also in the VERSO Academy

In 12 Wochen zum/zur ESG-Manager:in – die VERSO Academy führt Sie durch den kompletten ESG-Managementbericht. Von Standards bis doppelte Wesentlichkeit.

The goal of dual materiality

With the introduction of the new CSR reporting obligation CSRD, the European Union wants to increase the scope of sustainability disclosures. This will make CSR reports more meaningful and comparable. The impact of the sustainability report will also be increased because the dual materiality contributes to a shift from a shareholder perspective to a stakeholder perspective. The CSR report is aimed at investors, but also at employees, customers and society.

We help you with your sustainability report

The new CSR reporting obligation CSRD will not only affect more companies. They will also face a major challenge due to the double materiality. VERSO will guide you through the report.

* This information is summarized editorial content and should not be construed as legal advice. VERSO accepts no liability.

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